Nach dem tragischen Unfalltod einer deutschen Urlauberin im Pinnistal im Sommer 2014 steht nun eine zivilrechtliche Klage der Hinterbliebenen im Raum. Dabei ist neben dem Landwirt auch der Liftbetreiber ins Verfahren involviert.
„Sollte dieser Klage stattgegeben werden, wird das Konsequenzen für Tourismus und Landwirtschaft nach sich ziehen“, ist sich LK-Präsident Josef Hechenberger sicher. „Trotz aller Tragik dieses Unfalls kann es nicht sein, dass nun der Landwirt zur Verantwortung gezogen wird. Zumal mittels Warnschildern auf die Mutterkuhherde hingewiesen wurde.“ Hechenberger sieht auch die Kritik einer fehlenden Einzäunung als nicht gerechtfertigt an: „Alle Wege abzuzäunen ist schlicht unmöglich. Daher appelliere ich an die Eigenverantwortung der Wanderer – gerade in Begleitung von Hunden – Mutterkuhherden großräumig zu umgehen.“ Ziel müsse es sein, ein Nebeneinander von Wanderern und Almwirtschaft auch in Zukunft zu ermöglichen.
Verstärkte Information
Jedes Jahr erwandern Millionen Touristen die Tiroler Berg- und Almlandschaft. Dabei kommt es zwangsläufig zu Kontakten zwischen Wanderern und Weidevieh. Dass diese nicht immer glimpflich enden, liegt häufig am Fehlverhalten des Menschen. „Landwirtschaft und Tourismus haben nach dem tragischen Unfall im Sommer 2014 rasch gehandelt und in mehreren Sprachen eine Informationsbroschüre („Eine Alm ist kein Streichelzoo“) gestaltet. Diese wird jedes Jahr allen interessierten Tourismusverbänden, Seilbahnbetrieben usw. zur Verfügung gestellt und informiert anschaulich über die wichtigsten Verhaltensgrundregeln im Weidegebiet“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger. Die Folder stehen auch online zum Download zur Verfügung: http://bit.ly/2mcZm53