Achten wir weiter auf uns

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Die Neuinfektionen mit Corona übertreffen sich mittlerweile jeden Tag. Wie sehr der neuerliche Lockdown im November das Virus einbremsen kann, wird sich frühestens nach dem Wochenende zeigen. Dass das vermehrt auch in ländliche Regionen zum Problem wird, davor hat der Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin bereits vor zwei Wochen gegenüber dem Agrarpressedienst Agra Europe gewarnt.
Was gemeinhin als Vorteil und Stärke vom Leben im Dorf gesehen wird, hat sich zuletzt als Risiko erwiesen, nämlich der gute gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Land. Dieser biete dem Virus leider auch Gelegenheit, zwischen den Generationen übertragen zu werden, so Drosten.
Konkret nannte der Mediziner etwa das rege, meist sehr gesellige Vereinsleben, welches es in dieser Form in Großstädten seltener gebe. Zudem bergen die vielen Haushalte mit mehreren Generationen unter einem Dach in der Pandemie potenzielle Risiken. Und bei aller Gefahr durch soziale Kontakte, der Experte zählt auch alleinstehende, isolierte Menschen zum besonders gefährdeten Personenkreis. Wenn auch noch ohne Auto und damit eingeschränktem Radius, hätten viele nur schwer Zugang zu Tests.
Auch wenn Drosten von zahllosen Corona-Leugnern angefeindet wird: Die jüngsten Infektionszahlen auch hierzulande gerade abseits der Ballungszentren bestätigen seine These. Drostens Rat: Kontakt halten, gezielt nach der Gesundheit fragen, bei Erkrankungen nicht zuwarten und sofort den Hausarzt kontaktieren. Oder in anderen Worten: Achten wir weiterhin besonders auf jeden von uns.bernhard.weber@bauernzeitung.at

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