Die Preisträger
Dr. Hermine Mitter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität für Bodenkultur Wien am Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Für ihre Dissertation “Integrated assessments of climate change impacts, adaptation, and vulnerability in Austrian crop production” erhielt sie den Förderpreis der Österreichischen Hagelversicherung. In ihrer Arbeit wurden räumliche Bewertungsrahmen für die österreichische Landwirtschaft entwickelt und angewendet, um potenzielle Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Ackerpflanzenerträge und Deckungsbeiträge zu quantifizieren und robuste Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren. Diese können von LandwirtInnen mit unterschiedlicher Risikoaversion als Reaktion auf Klimaveränderungen angewendet werden. Die in der Dissertation dargestellten Ergebnisse können für die Wahl privater Anpassungsmaßnahmen durch LandwirtInnen sowie für die Ausgestaltung öffentlicher Anpassungsstrategien, nationaler Aktionspläne, gezielter Politikmaßnahmen und Beratungsangebote dienlich sein.
Dipl.-Ing. Birgit Wölkart ist Projektmitarbeiterin beim Verein IG Fahrrad in Wien. Ihre Masterarbeit befasste sich mit dem Thema “Ernährungssicherung für Industrienationen – Analyse bestehender raumplanerischer Instrumente zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen in Österreich und der Schweiz in Hinblick auf die Ernährungssicherung”. Durch Bevölkerungswachstum, Klimawandelauswirkungen sowie den voranschreitenden Verlust von fruchtbarem Boden durch anthropogene Raumnutzungen verändert sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Agrargütern. Steigende Preise für hochwertige Agrarflächen und volatile Preise für Agrargüter sind die Folge. Langfristig können diese Entwicklungen sowohl die weltweite als auch die nationale Ernährungssicherung gefährden. Trotz der Bemühungen einzelner Bundesländer muss auf Grund des anhaltend hohen Agrarflächenentzugs zu Gunsten anderer Raumnutzungen davon ausgegangen werden, dass die bestehenden Instrumente des Agrarflächenschutzes die Ernährungssicherung Österreichs nicht gewährleisten können. Um Anforderungen für ein raumplanerisches Instrument zur Ernährungssicherung ableiten zu können, wurden zwei Instrumente zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen – der Sachplan Fruchtfolgeflächen der Schweiz sowie die landwirtschaftlichen Vorrangzonen der Steiermark – als Fallstudien analysiert. Der Vergleich der beiden Instrumente zeigt, dass es notwendig ist ein raumplanerisches Instrument für Ernährungssicherung auf Bundesebene zu verankern.
“Der fortschreitende Bodenverbrauch und in dem Zusammenhang auch die Zunahme der Wetterextreme bedingt durch den Klimawandel sind eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren. Die beiden prämierten Arbeiten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Aufgaben und bieten mögliche Anpassungsinstrumente”, so Weinberger und Gerzabek abschließend.