Das höchste Gremium des NÖ Bauernbunds, der Landesbauernrat, trat am vergangenen Freitag unter der Leitung von Obmann NAbg. Hermann Schultes zu einer Sitzung zusammen. Neben umfangreichen Informationen zur aktuellen politischen Situation auf Bundes- und Landesebene, gab es ein Gastreferat von LKÖ-Generalsekretär Josef Plank unter dem Titel “Agrarischer Ausblick Österreich 2025 – Herausforderungen und Chancen”.
“Preise sind noch lange nicht ausreichend”
“Auch wenn derzeit auf dem Milch-, Schweine- und Getreidesektor eine leichte Erholung der Preise erkennbar ist, was auf eine Trendwende hoffen lässt, sind die Preise für die Produzentinnen und Produzenten noch lange nicht ausreichend”, analysierte Hermann Schultes die andauernd schwierige Lage auf den Märkten. Ausgabenseitig werden für die Betriebe die neuen Einheitswertbescheide mit direkten Auswirkungen auf Grundsteuer und Sozialversicherungsbeiträge schlagend. “Vom Bauernbund geforderte Erleichterungen für die Bäuerinnen und Bauern – wie die Einführung des Agrardiesels, eine rasche Novellierung des Ökostromgesetzes sowie die Umsetzung des SVB-Quartalserlasses für das vierte Quartal 2016 – werden vom Koalitionspartner ständig inakzeptable Gegenforderungen gegenübergestellt”, informierte Schultes über die politische Arbeit auf Bundesebene. Zudem sei derzeit in Österreich eine “ungeheure Lust am Zerstören spürbar”, so Schultes über die Stimmung im Land.
Von den politischen Mitbewerbern werde diese mit populistischen Aussagen weiter verstärkt. Neuwahlen sind für ihn derzeit dennoch keine Option. Schultes: “Die Kraft des Bauernbunds war von jeher Freiheit, Selbstbestimmung und Zusammenhalt. Achten wir daher gerade in dieser schwierigen Zeit darauf, diese Kraft nicht zu verlieren.” Für Absicherung des landwirtschaftlichen Schulwesens wurde vom Landesbauernrat eine Resolution beschlossen, in der zum vorliegenden Standort- und Investitionskonzept für die land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich eine rasche Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte gefordert wird. (Die Resolution im gesamten Wortlaut auf “www.noebauernbund.at”. “Auch wenn Europa derzeit dabei ist, sich neu zu erfinden, müssen wir jetzt bereits an die Neuausrichtung der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) nach 2020 denken”, verwies der Obmann auf einen weiteren Schwerpunkt der zukünftigen Bauernbundarbeit, denn: Die kleinstrukturierte Land- und Forstwirtschaft in Österreich wird auch in Zukunft nur durch Ausgleichzahlungen zu erhalten sein.”