Bei der Maisernte zählen hohe Schlagkraft und eine schonende Pflanzenbehandlung für eine verlustarme Ernte. Genau darauf zielen die neuen Modelle der Claas-Maispflücker, Corio und Corio Conspeed ab.
Corio (Conspeed)
Diese Woche feierten die Maispflücker in Österreich Premiere. Montiert waren sie auf einer weiteren Neuheit, dem Claas Tucano 560, “dem Hybridmähdrescher mit der Leistung eines Sechsschüttlers in der Außenbreite eine Fünfschüttlers”, so Franz Baum vom Claas Regionalzentrum Austria & Adria.
Der Arbeitswinkel der neuen Maispflückermodelle ist mit 17 Grad flach ausgerichtet. Dadurch sollen Kolbenverluste, vor allem durch das “Kolbenspringen”, auf ein Minimum reduziert und auch bei Lagermais für eine konstant hohe Leistung gesorgt werden.
Für eine schonende Pflanzenführung und damit geringe Körnerverluste sind die Hauben besonders geformt (schmale Spitze, schlanke Seitenwangen). Über einen Öffnungsmechanismus lässt sich jede Haube mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeug um knapp 90 Grad aufklappen. So können die Förderketten schnell gespannt, gewechselt oder etwa für die Sonnenblumenernte neu ausgerichtet werden.
Alle klappbaren Modelle der neuen Corio-Baureihe sind mit einem neuartigen, kompakten Klappmechanismus ausgestattet, der bequem von der Fahrerkabine aus gestartet werden kann. “Der Vorsatz kann dabei mechanisch um 80 Zentimeter verkürzt werden. So bietet man dem Fahrer gute Sicht bei Straßenfahrten”, erklärt Baum.
Alle Corio-Modelle sind mit geradlinigen Pflückwalzen ausgerüstet. Die neuen Corio Conspeed-Maispflücker arbeiten mit konisch geformten Pflückwalzen. Sie sollen vor allem in trockenen Beständen einen hohen Durchsatz ermöglichen. Neben den Serienwalzen sind alle Corio Conspeed-Modelle auch mit Hybridwalzen verfügbar. Sie sind speziell für den Einsatz in noch sehr grünen, feuchten Beständen konzipiert.
Die Corio-Maispflücker werden als vier-, fünf-, sechs- und achtreihige Varianten angeboten, die Corio Conspeed-Modelle als Sechs-, Acht- oder Zwölf-Reiher. Beide Systeme werden zudem mit Reihenweiten von 90, 80, 75 und 70 Zentimetern in Produktion gehen und zur Ernte 2017 erhältlich sein.
Jaguar 900-Baureihe
Ebenfalls für die Ernte hat Claas die Feldhäcksler-Baureihe Jaguar 900 weiterentwickelt und bietet die Modelle ab sofort mit zahlreichen neuen Ausstattungselementen an. Für das Geschäftsjahr 2017 stehen damit drei Jaguar-Baureihen zur Verfügung: die bekannte 800er- (als Typ 496), die bestehende 900er- (als Typ 497) und die neue 900er-Baureihe (als Typ 498).
Zu den neuen Ausstattungselementen der überarbeiten 900er Baureihe (462 bis 884 PS) gehören unter anderem ein stufenloser rein hydrostatisch arbeitender Vorsatzantrieb, der sich automatisch an die Schnittlänge anpassen kann, ein weiter verbessertes Gutflusssystem, ein neues Fahrwerkskonzept und das Auto Fill-System.
Bei Claas Auto Fill werden über eine Kamera am Auswurfkrümmer während der Fahrt kontinuierlich die Kontur des Häckseltransportwagens erfasst und die Wurfrichtung des Häckselgutes automatisch an die Konturen und den Beladungszustand angepasst. Diese Unterstützung gab es bisher nur für die Seitenüberladung. Neu ist die Unterstützung bei der Hecküberladung, die beim Anhäckseln oder Durchteilen von Ernteflächen zum Einsatz kommt.
Cargos 700-Baureihe
Die 2015 eingeführten Häckseltransportwagen der Cargos 700-Baureihe bietet Claas ab der Saison 2017 als Komfortvariante mit deutlich erweiterten Funktionen an. Zusätzlich zur bisherigen Ausstattung verfügen die neuen Komfortmodelle Cargos 760, 750 und 740 u. a. über eine Komforthydraulik mit Direktbedienung, eine Laderaumabdeckung und ein erweitertes Beleuchtungskonzept. Zudem ist die Steuerung aller Funktionen voll Isobus-fähig und über die Easy on Board-App auch mobil per Tablet möglich. Die Modelle haben laut Claas aufgrund ihrer Stabilität auch eine Zulassung für den Hackschnitzeltransport.
Die neuen Cargos 700 Komfortmodelle sind mit 48,5, 42,5 und 36,5 Kubikmetern Ladevolumen erhältlich. Durch zusätzliche Bordwandaufsätze lässt sich das Volumen jeweils um 2,5 Kubikmeter vergrößern.
Turn In: Einfacheres Wenden am Feld
Mit Turn In bietet Claas eine neue Funktion als Erweiterung für die verfügbaren Lenksysteme. Das System macht dem Fahrer beim Wenden bereits ab einem Winkel von 120 Grad zur Fahrspur einen Vorschlag für die Einfahrt in die nächste optimale Spur. Dieser braucht anschließend nur noch das Lenksystem zu aktivieren, um schnell und exakt in die richtige Spur geführt zu werden. Die neue Funktion Turn In wird im ersten Quartal 2017 für alle automatischen Claas-Lenksysteme mit S7- und S10-Terminal verfügbar sein. Bereits bestehende Lenksysteme können über einen Freischaltcode nachgerüstet werden.
Michael Stockinger