Weitgehend gute Legebedingungen und ein zufriedenstellender Witterungsverlauf bis zum Sommer kamen dem Erdäpfelanbau im Jahr 2016 zu Gute. Regelmäßige Niederschläge und meist optimale Temperaturen sorgten für ein gutes Knollenwachstum.
Witterung stellte Erdäpfelproduzenten auf die Probe
Doch die Feuchtigkeit hatte nicht nur positive Folgen, berichtete Franz Wanzenböck, Obmann der IGE: “Das ‚Schwammerlwetter‘ hat uns Erdäpfelbauern heuer vor erschwerte Bedingungen gestellt. Der Krankheitsdruck war enorm. Besonders die Krautfäule, welche durch Pilze übertragen wird, hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig es ist Möglichkeiten zu haben, unsere Pflanzen gegen solche Krankheiten schützen zu können.”
“Besonders im Waldviertel war der Krautfäuledruck heuer sehr früh spürbar.
Vor allem im Weinviertel, wo es in den letzten Jahren durchschnittlich eher zu trocken war, waren die Vegetationsbedingungen für Erdäpfel sehr gut.” Können die Ernteerwartungen in Bezug auf Menge und Qualität zwar größtenteils als gut bezeichnet werden, so stellt sich die Situation bei der Preisgestaltung anders dar. “Der Preis für Speiseerdäpfel ist in Österreich heuer unter jenen in unseren Nachbarländern. Da wir qualitativ hochwertige Ware erzeugen – mittlerweile fast ausschließlich mit AMA-Gütesiegel – ist das für uns als Produzenten schwer nachvollziehbar”, gab Wanzenböck zu bedenken und forderte faire Preise für die Erdäpfelbäuerinnen und Erdäpfelbauern. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Speiseindustriebereich ab.
So sind die Preise für Erdäpfel für die Pommes- und Chipsproduktion in den vergangenen Jahren konstant geblieben, während sich die Produktionskosten laufend erhöht haben. “Kosten und Produktionsrisiko steigen. Als Erdäpfelproduzenten sehen wir uns mit immer höheren Qualitätsanforderungen konfrontiert. Das muss auch beim Preis abgegolten werden. Gleichzeitig werden wirksame Pflanzenschutzmittel verboten oder eingeschränkt, die es uns ermöglichen, die geforderten Qualitäten zu liefern. Viele Erdäpfel erreichen daher diese Anforderungen nicht und müssen einer anderen Verwertung – wiederum mit Preisabschlägen – zugeführt werden”, erklärte Manfred Zörnpfenning, Obmann-Stellvertreter der IGE und Vertreter für das Marchfeld.