Erste Entschädigungen für Frost ausbezahlt

Die Österreichische Hagelversicherung hat die Schadensabwicklung bei Erdbeeren und Hagelnetzen abgeschlossen. Währenddessen kam es am vergangenen Wochenende erneut zu Schäden in der Landwirtschaft durch Unwetter im Ausmaß von zwei Mio. Euro

Für durch den Schneedruck zusammengebrochene Hagelnetzanlagen zahlte die Österreichische Hagelversicherung bereits Entschädigungen aus. ©ÖHV
Für durch den Schneedruck zusammengebrochene Hagelnetzanlagen zahlte die Österreichische Hagelversicherung bereits Entschädigungen aus. ©ÖHV
Die Spätfrostschäden und starken Schneefälle Ende April dieses Jahres haben schwere Schäden bei vielen landwirtschaftlichen Kulturen hinterlassen. Die Österreichische Hagelversicherung hat nun die Schadenserhebung bei frostgeschädigten Erdbeerkulturen und durch den Schneedruck zusammengebrochenen Hagelnetzanlagen finalisiert. In den vergangenen Wochen waren rund 130 Sachverständige in den betroffenen Gebieten im Einsatz, um die Schäden zu erheben. Bei allen geschädigten Erdbeerfeldern und Hagelschutznetzen wurden die Entschädigungen in der Höhe von insgesamt drei Mio. Euro bereits ausbezahlt, berichtete der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung Kurt Weinberger und betonte: “Nur wer rasch hilft, hilft doppelt.”

Private Public Partnership ausgeweitet

Der Spätfrost und die plötzlichen Schneefälle haben nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Politik vor große Herausforderungen gestellt. Durch die Anpassung des Hagelversicherungs-Förderungsgesetzes werden zukünftig Frostversicherungen bei allen Kulturen mit einer Bezuschussung von je 25 Prozent (%) durch Bund und Länder gefördert. Derzeit sind von gesamt 1146 Hektar Erdbeerfeldern 230 Hektar oder rund 20 % österreichweit gegen das Risiko Frost versichert. Im Burgenland ist de facto die gesamte Erdbeerfläche gegen Frost versichert. 1323 Netzanlagen sind gegen Hagel-, Sturm- und Schneedruckschäden abgesichert.

Erneut Schäden in Höhe von zwei Mio. Euro

Die jetzt wieder steigenden Temperaturen können die Landwirte jedoch vor die nächste Aufgabe stellen. “Heiße Sommertage sind oft mit Gewittern und Hagelschlägen verbunden. Diese können binnen kürzester Zeit die gesamte Ernte und somit die Arbeit vieler Monate und das Einkommen der Landwirte zunichtemachen”, so Weinberger. Das zeigte sich auch am vergangenen Wochenende wieder. Schwere Hagelschläge verursachten massive Schäden an Acker-, Obst- und Weinkulturen sowie im Gartenbau und Grünland in Niederösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark in Höhe von zwei Mio. Euro. Schwer betroffen wurde dabei Salzburg mit einem Gesamtschaden von 600.000 Euro. “Binnen weniger Stunden wurde auf einer Agrarfläche von mehr als 10.000 Hektar die Arbeit der vergangenen Monate vernichtet. Derartige Extremereignisse, die mittlerweile keine Einzelfälle mehr sind, stellen Österreichs Landwirtschaft vor große Herausforderungen”, so Weinberger. Betroffene Landwirte können ihre Schäden auf der Homepage der Hagelversicherung online unter www.hagel.at melden.

Wetterservice: Wetterwarnungen per SMS

Durch Prognosen, Analysen und Gewitterwarnungen können Landwirte die Wetterlage in der Nähe ihres Betriebes beobachten und werden vor drohenden Gefahren alarmiert. Zusätzlich werden durchschnittlich 38.000 Wetterwarnungen per SMS an die Mitglieder der Hagelversicherung verschickt, damit insbesondere im Gartenbau oder bei Hagelnetzen Vorsorgemaßnahmen getroffen werden können.

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