Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben vielerorts in Österreich für massive Überschwemmungsschäden gesorgt. Verantwortlich dafür war die labile Wetterlage, welche im ganzen Land punktuell zu extremen Niederschlagsmengen mit oft über 50 mm, vereinzelt sogar über 100 mm, geführt hat. Diese enormen Regenmengen traten in kurzer Zeit auf und konnten oftmals nicht vom Boden aufgenommen werden. Dazu trägt wesentlich auch der Umstand bei, dass Österreich ungebremst zubetoniert wird. Versiegelter Boden kann kein Wasser speichern. Die Folge ist, dass Überschwemmungsschäden deutlich zunehmen.
“In immer mehr Gebieten Österreichs lassen sich die massiven Folgen der unkontrollierten Verbauung und des Wegfalls von Speicherflächen der letzten Jahrzehnte nun deutlich erkennen”, weist Helmut Habersack vom Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau an der Universität für Bodenkultur Wien auf die Folgen des Bodenverbrauchs hin.
Die Österreichische Hagelversicherung macht bereits seit längerer Zeit auf die weitreichenden Folgen der Zubetonierung heimischer Böden aufmerksam. “Heuer zeigt sich wieder, welche Auswirkungen unter anderem der fortschreitende Bodenverbrauch von täglich rund 30 Fuöballfeldern auf unseren Lebensraum hat. Es gibt kein zweites Land in Europa, das so rasant die Böden durch Verbauung zerstört. Überschwemmungen oder Hochwasser sind daher mittlerweile keine Jahrhundertereignisse mehr, sondern treten alle drei bis vier Jahre auf”, stellt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, fest.
Ein Umdenken im Umgang mit der natürlichen Ressource Boden sei daher unerlässlich, um die Gefahr vor wiederkehrenden und immer stärker auftretenden Überschwemmungsereignissen mit massiven Schäden einzuschränken, so Weinberger. “Wenn wir in der bisherigen Form weiter unsere Böden verbauen, wird sich das Überschwemmungs- und Hochwasserrisiko in Österreich stark verschärfen”, betonen Weinberger und Habersack.