trotz des Rückgangs der Lieferantenzahl von 3424 auf 3301 (minus 3,59 Prozent) von 375,11 Millionen Kilogramm auf 382,73 Millionen Kilogramm (plus 2,03 Prozent) angestiegen. Damit ist die durchschnittliche Anlieferungsmenge pro Lieferanten von 109.553 Kilogramm auf 115.944 Kilogramm (plus 6391 Kilogramm) gesteigert worden. Im Bereich der Biomilch wurden im Jahr 2015 37,39 Millionen Kilogramm von MGN übernommen. Gegenüber dem Jahr 2014 bedeutet das eine Steigerung von 1,06 Millionen Kilogramm oder ein Plus von 2,92 Prozent. Der durchschnittliche Biomilchzuschlag betrug 11,5 Cent.Erfreut zeigte sich Obmann Krendl, dass das hohe Qualitätsniveau gehalten werden konnte. Mehr als 99 Prozent der angelieferten Rohmilch entsprachen der höchsten Qualitätsklassen S und I. Weniger erfreulich entwickelte sich der Milchpreis für die MGN-Lieferanten. Waren im Jahr 2014 noch durchschnittlich 38,90 Cent pro Kilogramm Milch ausbezahlt worden, waren dies im Jahr 2015 nur noch 32,83 Cent. Krendl berichtete weiters, dass das langfristige Ziel der MGN, mehr Aktien an der NÖM zu erwerben, ebenfalls umgesetzt werden konnte. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es von Bedeutung, dass die MGN nunmehr mit 25 Prozent am Milchverarbeiter beteiligt sei. Zudem sei es gelungen, das Vorkaufsrecht für allenfalls zum Verkauf stehende Aktien an der NÖM zu erhalten.”Wir tragen gemeinsam Verantwortung”, rief Krendl die Mitglieder zur Solidarität zwischen den einzelnen Betrieben auf. Wie es sich gezeigt habe, sei ein ständiger Wechsel der Abnehmer nicht von Erfolg gekrönt, verwies Krendl auf Betriebe, die in Zeiten eines besseren Milchpreises der Genossenschaft den Rücken gekehrt haben. In Blickrichtung auf die aktuell schwierige Lage sei derzeit – auch aus Verantwortung den treuen Mitgliedern gegenüber – eine Aufnahme von “Freie-Milch”-Lieferanten wirtschaftlich nicht möglich.
“Verantwortung der Genossenschaft steigt”
cht nach hinten denken. Wir müssen daher mit der Situation umgehen, wie sie ist und das Beste daraus machen”, zeigte sich auch Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer überzeugt, dass die Genossenschaft schon des Öfteren schwierige Zeiten erlebt und diese gemeinsam gemeistert habe. “Unsere Bäuerinnen und Bauern können nicht ständig beste Qualität zu immer niedrigeren Preisen liefern”, forderte er eine realistische Sichtweise ein. In der österreichischen Molkereiwirtschaft sieht er Handlungsbedarf im Durchforsten von Strukturen. Mit dem Rückgang der Lieferanten steige die Verantwortung der Genossenschaft gegenüber jeden einzelnen Betriebes, der sich noch der Herausforderung der Milchproduktion stelle.
“Landwirtschaft in Österreich im Jahr 2025”
r Krise ist für Gruber-Doberer eine freiwillige Mengenvereinbarung, die jedoch nur gesamteuropäisch Sinn mache. Wie Signale aus der Europäischen Union zeigten, sei jedoch kein Preisausgleich dafür zu erwarten. Für den Umgang mit den anfallenden Mehrmengen sei der Weg von Aufsichtrat und Vorstand klar festgelegt worden: Bei Kosten bis zu 0,2 Cent pro Kilogramm Milch würden die Mitglieder der MGN das Verwertungsrisiko gemeinsam tragen. Sollte dieser Wert überschritten werden, sieht der Geschäftsführer ein Mengenmodell für unbedingt erforderlich.Die Vorstände der NÖM AG – Alfred Berger und Josef Simon – berichteten von einem Markt, der gekennzeichnet sei von steigender Produktion und stagnierendem Absatz, was der Handel gnadenlos ausnutze. Diesem Druck möchte das Unternehmen verstärkt mit neuer Werbung und neuen Produkten entgegentreten. Das Ziel sei es, den Stellenwert von Milch als wertvolles Grundnahrungsmittel in der gesellschaftlichen Akzeptanz zu steigern. In seinem Referat zum Thema “Landwirtschaft in Österreich im Jahr 2025? – Analyse und Strategien” legte der designierte Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Plank, den Bäuerinnen und Bauern einen offenen Dialog mit den Konsumenten und Stolz auf ihre Arbeit ans Herz. Nur wenn die vielfältigen Leistungen der Land- und Forstwirtschaft gesellschaftliche Akzeptanz erreichen, werden sie auch entsprechend honoriert. Mit den neuen Medien sei die Kommunikation schneller geworden und nur mit starken Organisationen könne dagegen gehalten werden, so Plank.