Die Freude, sich nach drei Jahren wieder im großen Kreis auszutauschen, war beim Bundesbäuerinnentag am 26. April in Vösendorf (NÖ) deutlich zu spüren. Aus Nah und Fern waren 800 Bäuerinnen angereist. Zu feiern gab es die ARGE Österreichische Bäuerinnen, die heuer ihr 50 Jahr-Jubiläum begeht. Ein guter Anlass, um auf Errungenschaften, wie die Pension oder das Karenzgeld für Bäuerinnen, die Pflegegeld-Valorisierung, die Ausbildungen für Direktvermarkung, Urlaub am Bauernhof, Seminarbäuerinnen und die Charta für eine partnerschaftliche Interessenvertretung zu erinnern. Gedankt wurde Andrea Schwarzmann, die im Vorjahr ihr Amt nach acht Jahren an Irene Neumann-Hartberger übergab.
Vor allem gilt der Bundesbäuerinnentag für die vielen Mitstreiterinnen der ARGE stets als Antrieb, die jeweiligen Zukunftsthemen anzupacken und sich mit neuer Kraft kommenden Herausforderungen zu stellen, wie Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger betonte. „Ein starker ländlicher Raum lebt von starken Frauen. Damit wir weiterhin Frauen für das Leben am Land und in der Landwirtschaft begeistern und damit auch die Versorgungssicherheit gewährleisten können, braucht es eine vorausschauende Frauen-, Agrar- und Regionalpolitik“, erklärte Köstinger. Die aktuelle Bundesregierung habe das bisher größte Budget für Frauen-Agenden zur Verfügung gestellt.
Am Vorabend der Veranstaltung wurden genau 99 Absolventinnen des Lehrgangs “ZAMm unterwegs – Professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum“ ihre Abschlusszertifikate überreicht. Damit haben bisher 550 Frauen und Männer das Rüstzeug erhalten, um sich auf kommunaler und regionaler politischer Ebene sowie in interessenpolitischen Gremien zu engagieren, erklärte die Geschäftsführerin der ARGE, Michaela Glatzl, gegenüber der BauernZeitung. Dass sie aktive Botschafterinnen der bäuerlichen Anliegen sind, hat eine Gruppe von Bäuerinnen gezeigt, die im Zuge dieser Veranstaltung auch auf die schweldene Wolfs-Problematik hingewiesen hat.
“Die vielfältigen Leistungen unserer Bäuerinnen sind unschätzbar wertvoll – als gleichberechtige Partnerin im Betrieb ebenso wie als glaubwürdige Botschafterinnen der bäuerlichen Arbeit und ihrer Erzeugnisse“, lobte auch Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich, die Arbeit der Bäuerinnenorganisation.
Ihren Fokus legt die Organisation thematisch seit jeher auf die Stärkung der Frauen, verstärkt auch in Entscheidungsgremien, wozu auch ein Coaching für Funktionärinnen am bäuerlichen Sorgentelefon angeboten wird. Ebenso gibt es mit der neuen Broschüre „Zuhören.Wissen.Reden“ ein Argumentarium für gesellschaftlichen Dialog.
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