Das Bewusstsein für Hülsenfrüchte und deren Bedeutung für eine nachhaltige Ernährung erhöhen – Das ist das Ziel der Vereinten Nationen (UN). Nachdem 2015 ganz im Zeichen der Ressource Boden stand, soll 2016 die Aufmerksamkeit auf Hülsenfrüchte gelenkt werden. Die UN-Generalversammlung betont, dass Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen für die Menschen auf der ganzen Welt eine wichtige Quelle für pflanzliches Eiweiß und Aminosäuren und für Tiere eine Quelle für pflanzliches Eiweiß darstellen. Von zahlreichen Gesundheitsorganisationen werden Hülsenfrüchte außerdem als Teil einer gesunden Ernährung empfohlen. Das Internationale Jahr der Hülsenfrüchte stelle eine einzigartige Gelegenheit dar, Verbindungen innerhalb der gesamten Lebensmittelkette zu fördern. So sollen auch Herausforderungen beim Handel mit Hülsenfrüchten angegangen werden.
Bohnen und Co. als Stickstoffsammler
In Europa etwa wird durch die Initiative Donau Soja bereits der heimische Anbau von Sojabohnen gefördert, organisiert und erforscht. Das Ziel des Vereins ist es, den gentechnikfreien europäischen Sojaanbau nachhaltig voranzutreiben. Die fünf großen Sojaanbauländer in Europa sind laut Donau Soja Italien, Serbien, Rumänien, Frankreich und Österreich. Derzeit werden etwa 700.000 ha in Europa angebaut, wobei noch Potenzial vorhanden ist. Mit der Sojabohne wird in die Fruchtfolge am Acker ein Stickstoffsammler eingebracht. Diesen Aspekt heben auch die UN als positive Eigenschaft der Hülsenfrüchte, auch Leguminosen, hervor. Die stickstoffbindenden Eigenschaften würden zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit beitragen und sich damit positiv auf die Umwelt auswirken. Auch in sozialer Hinsicht sind Hülsenfrüchte bedeutsam: Vor allem für Kleinbauern in Entwicklungsländern stellen diese die wichtigsten aller Feldfrüchte dar. Zudem gelten die besonders eiweißreichen Hülsenfrüchte als günstigere Alternative gegenüber tierischem Eiweiß. Die UN rufen jedes Jahr ein internationales Leitthema aus. In den vergangenen Jahren standen der Boden als Ressource (2015) und die bäuerlichen Familienbetriebe (2014) im Fokus. E.Z.