Im Rahmen der Energiesparmesse Wels (OÖ) wurde Landwirtschaftsministeren Elisabeth Köstinger die „Welser Erklärung zur Holzenergie“ überreicht, worin die sechs wichtigsten Argumente für die energetische Holznutzung dargestellt werden. „Holzenergie ist die mit Abstand bedeutendste heimische Energiequelle, ist voll in Österreichs Forst- und Holzwirtschaft integriert, schafft regionale Wertschöpfung und stellt den weitaus günstigsten Energiespeicher dar“, erklärte Freidhager, Präsident
des Österreichischen Biomasse-Verbandes, anlässlich der Übergabe.
“Die Leistung aller mit Holzenergie betriebenen Kessel und Öfen übersteigt in Österreich sogar 25 Mio. Kilowatt. Damit stellen die österreichischen Holzenergieanlagen deutlich mehr Nennleistung für unser Energiesystem zur Verfügung als alle 28 Atomreaktoren in unseren Nachbarländern Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Schweiz zusammengenommen. Im Gegensatz zu den teilweise überalterten und hochriskanten Atomreaktoren, liefert Holzenergie risikofrei sicheren Strom und wohlige Wärme mit den in unserer Region nachhaltig erzeugten Rohstoffen”, unterstrich Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft in der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich und Präsident der LK Steiermark die Bedeutung von Holz.
Im Gespräch mit Nachhaltigkeitsministerin Köstinger wurden aber auch die Sorgen der Branche thematisiert. „Aufgrund fehlender Regelungen im Ökostromgesetz stehen die
Betreiber der heimischen Holzkraftwerke vor dem Aus, aber Atom- und Kohlestrom wird in
Rekordmengen aus dem Ausland bezogen. Hier brauchen wir noch in diesem Jahr eine tragfähige Lösung. Mehr als 80 Prozent des Anlagenbestandes und damit auch 20 Prozent der Fernwärmeproduktion sind in Gefahr“, so Vertreter der Bioenergiebranche. Auch in die integrierte Klima- und Energiestrategie setzt sie hohe Erwartungen: „Wie bereits angekündigt soll der Ausstieg aus Heizöl endlich bundesweit umgesetzt werden, das ist ein längst überfälliger Schritt. Wie die TU-Wien in einer aktuellen Studie belegt hat, stehen dafür ausreichende Potenziale und kostengünstige erneuerbare Heizsysteme zur Verfügung.“
Alleskönner Holzbrennstoff: kostengünstig und umweltfreundlich
In kalten Winterstunden mit wenig Wind stammen laut Biomasse-Verband 70 Prozent des Stroms aus fossilen Kraftwerken und Atomreaktoren. Die aktuelle Wettersituation zeige einmal mehr wie wichtig die Energieerzeugung aus Holz für Österreichs Energie-Versorgungssicherheit ist. Holzenergie habe hier einen Mehrfachnutzen, da Holzkraftwerke und Holzheizungen durch die erzeugte Wärme den Stromverbrauch dämpfen und Holzkraftwerke gleichzeitig Strom produzieren. Holz sei ein sehr günstiger und effizienter Energiespeicher für Strom, Wärme und Mobilität. Die Sonnenbatterie Holz
werde oft unterschätzt: In einem Festmeter Holz stecke die Energie von 2000 Auto-Starterbatterien.
„Holzbrennstoffe stammen aus der Region und sind Koppelprodukte der nachhaltigen
Waldbewirtschaftung oder fallen als Nebenprodukt der Holzindustrie an. Egal ob gemütlicher Kachelofen oder hocheffizientes Holzkraftwerk, heimische Technologieanbieter dominieren den Markt. Im Vergleich zu anderen Energiespeichern ist Energieholz nicht zuletzt durch die geringen Transportdistanzen bei Preis und Ökobilanz unschlagbar“, so Freidhager.
Informationen zur Welser Erklärung
Die Trägerorganisationen der Erklärung: Erneuerbare Energie Österreich, proPellets,
Österreichischer Kachelofenverband, Österreichischer Biomasse-Verband, IG Holzkraft,
Österreichische Bundesforste AG, Landwirtschaftskammer Österreich, Land&Forst Betriebe
Österreich, Österreichischer Forstverein, Waldverband Österreich, Ökosoziales Forum,
Umweltdachverband sowie die Universität für Bodenkultur.
Die Welsererklärung
- Bildquellen -
- Welser Erklaerung: ZVG