Wachsender Unmut über ukrainische Agrarimporte

Die Handelserleichterungen für Agrarprodukte aus der Ukraine sorgen in der europäischen Agrarbranche zunehmend für Unruhe. Mehrere Dachverbände, darunter die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), brachten bei einem Treffen mit EU-Agrarkommissar Janusz Wojchiechowski ihre Besorgnis über die „unbegrenzten Lieferungen“ aus Europas bisheriger Kornkammer zum Ausdruck. Werde das derzeitige Zollmoratorium unverändert fortgeführt, bedrohe das das wirtschaftliche Überleben vieler Agrarbetriebe in der EU. Besonders unter Druck stünden die Produzenten von Getreide, Ölsaaten, Geflügel und Eiern sowie Zucker. 

Die Branchenorganisationen halten „eine europäische Lösung“ für dringend geboten, auch um die Integrität des Binnenmarktes zu sichern und die Unterstützung für die kriegsgeplagte Ukraine nicht zu gefährden. Konkret fordern COPA und COGECA die baldige Wiederöffnung der Schwarzmeerroute, damit Schiffstransporte wieder zum wichtigsten Exportweg werden. Flankiert werden sollte dies durch zusätzliche Investitionen in Infrastruktur und Logistik, um die eigentliche Funktion der Solidaritätsrouten zu stärken, sowie durch Systeme, die der Nachverfolgung und Zielführung der ukrainischen Lieferungen dienen. 

Nachgebessert werden müsse zudem bei den Einfuhrkontrollen. Und in der EU pochen die Bauern auch auf die Wiedereinführung von Einfuhrquoten für die sensiblen Produkte.

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AUTORRed. BW
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