Der voraussichtlich im Juni nach Österreich kommende Fullback soll nicht nur das aktuelle Angebot abrunden, sondern auch neue Segmente für Fiat erschließen. Damit dies auch auf Anhieb gelingt und Kinderkrankheiten jeglicher Art ausgeschlossen werden können, bedient sich Fiat nicht bei der zum Konzern gehörenden Marke Dodge, sondern beim erfolgreichen Pickup-Anbieter Mitsubishi. Dieser hat erst vor wenigen Monaten den komplett neu entwickelten L200 vorgestellt, der künftig auch als Fiat Fullback angeboten wird. Die wesentlichen Unterschiede zwischen den zwei Modellen beschränken sich auf den Kühlergrill, die Markenlogos und eventuell auch noch auf die Ausstattung der einzelnen Modelle. Auch bei den Aufbaulösungen und beim Thema Garantie könnten sich noch Unterschiede ergeben, das war es dann aber auch schon. Fiat stützt seine Vorgangsweise darauf, dass es für den kleinen europäischen Pickup-Markt nicht sinnvoll ist, ein eigenes Modell zu entwickeln und zu fertigen, bringt es doch sogar der europäische Marktführer, der Ford Ranger, auf nur gut 27.000 verkaufte Exemplare pro Jahr. Für die Kooperation mit Mitsubishi spricht aber auch die gebotene Technik. Sie beginnt schon beim 2,4 Liter Turbodiesel-Motor, der wahlweise mit 150 PS oder 180 PS angeboten werden wird, und reicht über die Wahl zwischen einem manuellen Sechsganggetriebe und einer fünfstufigen Automatik bis hin zu vier unterschiedlichen Karosserievarianten. Sofern sich hier nicht noch vor der Markteinführung übliche Adaptionen ergeben, wird der Fullback mit einer zweisitzigen Einzelkabine, einer viersitzigen Klubkabine und einer fünfsitzigen Doppelkabine angeboten werden. Hinzu kommt zudem eine Kabine mit Fahrgestell, die sich dazu eignet, Spezialaufbauten wie Kipper, Tanks oder Abschlepptechnik aufzunehmen. Unterschiedlich wie die Aufbauten zeigen sich auch die möglichen Komfortausstattungen des Fullback. So wird es nicht nur eine rustikal gehaltene Arbeitsvariante, sondern auch eine serienmäßig mit allen Extras ausgestattete Lifestyle-Version geben. Betrachtet man das Angebot des Mitbewerbs, wird Fiat aber auch Pakete bereithalten, die Nutzwert und Lifestyle in einem Modell vereinen und somit auch preislich das Mittelfeld bieten. Optional zu auch in einer in Österreich wohl nur sehr beschränkt nachgefragten 4×2-Version, bekommen die allradgetriebenen Fullback-Modelle das “Super Select”-Allradsystem an Bord. Dies ermöglicht, den Pickup sowohl mit reinem Heckantrieb als auch mit permanentem Allradantrieb auf der Straße zu fahren, hat er doch im Gegensatz zu den Antrieben des Mitbewerbs ein Mitteldifferenzial integriert. Erst wenn dieses manuell gesperrt wird, entsteht eine fixe Kraftverteilung zwischen den beiden Achsen, wie sie auf losem Untergrund und im schweren Gelände hilfreich ist. Zusätzlich verfügt der allradgetriebene Fullback auch über ein Untersetzungsgetriebe. Ob Fiat auch die Differenzialsperre für die Hinterachse anbieten wird, ist zur Zeit noch nicht bekannt. Hinsichtlich der Belastbarkeit bietet der auf dem Genfer Automobilsalon erstmals in Europa gezeigte Fullback, abhängig vom gewählten Modell, eine maximale Nutzlast von 1,1 Tonnen. Top ist auch die Anhängelast, die bis zu 3,1 Tonnen beträgt.
Johannes Mautner Markhof