Tierwohl: Nicht ohne die Bauern!

Kommentar von Thomas Mursch-Edlmayr,
Redaktionsleitung Oberösterreich.

 

Was in Deutschland vom Lebensmitteleinzelhandel bereits umgesetzt wurde, ist nun auch nach Österreich herübergeschwappt: Die Diskussion rund um eine Tierhaltungskennzeichnung. Gesundheitsminister Johannes Rauch einigte sich vergangene Woche beim „Tierwohlgipfel“ mit den Spitzen des Lebensmitteleinzelhandels darauf, bis Ende des Jahres eine entsprechende Kennzeichnung zu erarbeiten. Nach der vor Kurzem beschlossenen Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln, ein weiterer wichtiger und richtiger Schritt hin zu mehr Transparenz – denn das gesellschaftliche Interesse an der Landwirtschaft und insbesondere der Nutztierhaltung ist stetig im Steigen begriffen.
Welche Chancen sich hier für die heimische Landwirtschaft ergeben können, zeigt sich am Beispiel der Kennzeichnung von Eiern. Dafür muss das System aber auch praxistauglich – sprich für die Konsumenten leicht verständlich und die Betriebe ohne bürokratischen Zusatzaufwand – sein und selbstverständlich genauso für Importprodukte gelten. Den Bäuerinnen und Bauern ist es ein Anliegen, sichtbar zu machen, wie ihre Tiere gehalten werden, zählt man doch im internationalen Vergleich bereits jetzt zu den Ländern mit den höchsten Standards.
Umso verwunderlicher ist es, dass sie bei den aktuellen Diskussionen rund um die Entwicklung dieses System bis dato nicht eingebunden wurden. Das muss sich schleunigst ändern, denn Tierwohl samt dazugehöriger Kennzeichnung funktioniert nur mit den Bauern.

mursch-edlmayr@bauernzeitung.at

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