Der Ministerrat hat am 28. September 2022 beschlossen, dass zusätzlich zur Stromkostenbremse für private Haushalte und dem Energiekostenzuschuss für energieintensive Unternehmen, Stromkosten auch für die Landwirtschaft abgefedert werden. Dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) werden dafür zusätzliche Finanzmittel in der Höhe von 120 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Lebensmittelversorgung Österreichs auch weiterhin gewährleistet bleibt.

Totschnig: „Ohne Strom keine Lebensmittel”
„Um die Lebensmittelversorgung in Österreich weiterhin zu sichern, müssen wir unseren Bäuerinnen und Bauern bei den Stromkosten unter die Arme greifen. Denn die landwirtschaftliche Produktion ist oft sehr energieintensiv und die gestiegenen Strompreise bringen unsere Betriebe zunehmend unter Druck”, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Umso wichtiger sei es, dass der Ministerrat einen Stromkostenzuschuss für landwirtschaftliche Betriebe beschlossen habe. 

Als erster Schritt folgte im September die Stromkostenbremse für alle Haushalte. In einem weiteren Schritt werden speziell landwirtschaftliche Betriebe unterstützt. Das Landwirtschaftsministerium arbeite derzeit gemeinsam mit der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen und der Interessensvertretung ein Umsetzungsmodell aus, so heißt es. „Entscheidend ist, dass die Abwicklung einfach und praktikabel erfolgt und alle landwirtschaftlichen Betriebe profitieren, wir aber besonders energieintensiven Betrieben noch zusätzlich und zielgerichtet unter die Arme greifen“, so Totschnig weiter.

Hilfen für Glashausbauern werden heute ausbezahlt
Zudem startet heute die Auszahlung der 9 Mio. Euro für den sogenannten geschützten Anbau. Diese Hilfen können laut Angaben des Ministeriums jene 720 Betriebe in ganz Österreich nutzen, die Obst und Gemüse in Glashäusern regional anbauen. „Ohne Unterstützung der Stromkosten können einzelne Sektoren der landwirtschaftlichen Produktion wirtschaftlich nicht im bisherigen Umfang weitergeführt werden. Eine Verknappung und somit Verteuerung bestimmter Lebensmittel wäre nicht zu verhindern. Eine Stromkostenbremse, für die wir uns sehr eingesetzt haben, ist eine weitere sinnvolle Maßnahme, um das Angebot zu halten und damit auch der Inflation entgegenzuwirken. Eine Unterstützung der besonders von den Kostensteigerungen betroffenen Glashausbetriebe war bereits vor einigen Wochen beschlossen worden und wird mit Ende September zur Auszahlung gebracht“, unterstreicht der LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger.

Besonders betroffen, deshalb wirksam
Ziel des Stromkostenzuschusses für die Landwirtschaft sei, die geradezu explodierenden Stromkosten aller Bauernfamilien in Österreich gezielt abzufedern. „Vor allem aber energieintensive Sparten, die durch die Lagerung oder Weiterverarbeitung ihrer Produkte mehr Wertschöpfung auf den Hof geholt haben, sind nun durch ihren oft hohen Stromverbrauch besonders betroffen“, so der Präsident des Österreichischen Bauernbundes Georg Strasser.

„Mit der Umsetzung des Stromkostenzuschusses wurde ein wichtiger Entlastungsschritt für die Landwirtschaft gesetzt und eine zentrale Forderung des Bauernbundes umgesetzt“, begrüßen auch NÖ Bauernbundobmann LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek das 120 Millionen Euro schwere Paket für die heimischen Bäuerinnen und Bauern.

 

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AUTORArtur Riegler, Martina Rieberer
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