Pöttinger zeigt Neuheiten für das (alpine) Grünland

Der Landtechnikhersteller aus Grieskirchen (OÖ) hat seine neuesten Maschinen präsentiert. In jedem Produktbereich gibt es etwas Neues: Vom Mähen, Zetten und Schwaden bis hin zum Laden.

Auszug der Neuheiten: Zehnkreisel-Anbauzetter, Bandschwader „Mergento“, Jumbo 8000 und der Bergbauern-Ladewagen „Boss“

Im burgenländischen Andau hat Pöttinger der internationalen Fachpresse seine Neuheiten für die nächste Grünland-Saison präsentiert. Highlights waren dabei einerseits der erste Bandschwader des Herstellers „Mergento“ sowie die beiden Ladewägen „Jumbo 8000“ und „Boss 3000 Master“. Letzterer – speziell für Kleinbetriebe und den alpinen Raum entwickelt – dürfte insbesondere auch für heimische (Berg)bauern besonders interesssant sein. Doch zuerst die Erntekette der Reihe nach:

Facelift bei Mähwerkskombi

Die Mähwerkskombination Novacat A10 wurde nach Kundenwünschen überarbeitet, einem Facelift unterzogen und fährt nun unter dem neuen Namen Novacat V 10000 vor. Genauso wie sein Vorgänger ist es mit einem Anbaubock für Frontmähwerke (3 oder 3,5 Meter) erhältlich. So ermöglicht die Mähkombi maximale Arbeitsbreiten von 9,62 bzw. 10,02 Meter. Die in den Auslegearmen integrierten Hydraulikzylinder ermöglichen einen Verschub von bis zu 37 cm pro Seite. Speziell für Großbetriebe bzw. Lohnunternehmer konzipiert, ist die Maschine in mehreren verschiedenen Ausstattungsstufen verfügbar. Serienmäßig ist die Mähkombi mit der Isobus-fähigen Vorwahlsteuerung (Select)ausgerüstet. Optional ist die Isobus-fähige Komfortsteuerung erhältlich. Auf Wunsch kann es auch mit Querförderband (Collector) und Querförderschnecke (Cross Flow) zur Schwadzusammenführung ausgestattet werden. Ebenfalls optional ist der neue Hangsensor: Dabei werden in Hanglagen die Mäheinheiten automatisch so verschoben, dass auch beim seitlichen Abdriften des Gespanns kein Streifen stehen bleibt.

Zetter und Schwader

Mit dem neuen Zehnkreisel-Anbauzetter „Hit V 11100“ hat Pöttinger eine Lücke im bisher bestehenden Sortiment geschlossen und die Produktpalette im Dreipunkt-Anbau nach oben erweitert. Laut Produktmanager Stefan Ackermann ist die Maschine mit einer Arbeitsbreite von 10,7 Metern eine günstigere Alternative gegenüber dem gezogenen Zetter. Neu ist erstmals die Verwendung der Zapfwelle mit 1000 Umdrehungen/Minute, womit man sich das Nachtschwadgetriebe ersparen könne.

Die Baureihe der Mittenschwader wird mit dem neuen Top 882 C erweitert. Im Vergleich zum Vorgängermodell (Top 842 C) wurde auf Wunsch vieler Kunden eine flexible Schwadbreite von 1,3 bis 2,6 Meter ermöglicht.Das biete laut Hersteller den Vorteil von breiteren Schwaden für Feldhäcksler und minimalen Schwadbreiten für kleine Ladewagen.

Der erste Bandschwader

Mit dem „Mergento“ hat Pöttinger erstmals einen Bandschwader in das Produktsortiment aufgenommen. Ziel während der fünfjährigen Entwicklunsdauer war es, den Bandschwader nicht nur für Luzerne sondern verschiedenste Erntegüter (von Dauergrünland, über kurzes Wiesengras, bis hin zu Stroh) zu konzipieren. Möglich gemacht wurde dies durch die sogenannte Schwadrolle, die bei Luzerne einfach ausgehebelt werden kann. Die Arbeitsbreite beträgt bis zu 9,20 Meter (Mittenschwad) bzw. 8,70 Meter (Seitenschwad). Laut Hersteller sollen Bröckelverluste auf ein Minimum reduziert werden und in Folge als Ergebnis mehr Energie und Rohprotein sowie weniger Rohasche im Futter sein. Herzstück ist die Fördereinheit, welche aus der sechsreihigen gesteuerten Pick-up, dem Rollenniederhalter sowie dem geteilten Querförderband besteht. Der „Mergento“ ist ab August 2022 erhältlich und bewegt sich laut Hersteller preislich im Bereich der Vierkreisel-Schwader.

Geländegängiger Ladewagen

Der neue Ladewagen „Boss 3000 Master“, wurde speziell für Hanglagen und somit für kleinbäuerliche Strukturen und Betriebe im (vor)alpinen Bereich entwickelt. Herzstück des „Bergbauern-Ladewagens“ ist das patentierte Evomatic-Ladeaggregat, bei dem die Förderelemente fix auf einer Welle verschraubt sind. Laut Hersteller ergeben sich dadurch mindestens 25 Prozent mehr Ladeleistung. Weitere positive Effekte sollen sich durch einen geringeren Verschleiß sowie einen niedrigeren Wartungsaufwand einstellen. Der Alpin-Ladewagen ist serienmäßig ohne Messer ausgestattet. Optional lassen sich sechs Messer stecken. Der Messerbalken für 16 oder 31 Messer lässt sich auf Wunsch hydraulisch ausklappen und seitlich herausschwenken. Das neue Ladeaggregat eigne sich damit für die tägliche Einfuhr von Grünfutter, den klassischen Silageeinsatz sowie zur Bergung von Heu und Stroh bei Traktoren bis 130 PS. Durch die zahlreichen Ausstattungsvarianten als Hoch- oder Tieflader mit Einzel- oder Tandemachse ist der Ladewagen vielfältig einsetzbar. Zudem sind für ihn auch neue smarte Optionen (z.B. Isobus-Kompatibiliät) erhältlich, wie man sie sonst nur von den großen Ladewagen kennt.Der neue „Boss“ von Pöttinger ist ab August 2022 in vier Größen von 19 bis 27 Kubikmeter erhältlich – zwei davon (21 und 23 Kubik) auch mit Dosierwalzen.

Flaggschiff Jumbo 8000

Der Jumbo 8000 ist das neue Flaggschiff unter den Ladewägen und in drei Größen (38, 45 und 52 m³) erhältlich. Durch das Schneidwerk mit 65 Messern und einer theoretischen Schnittlänge von 25 mm, ist eine um fast 30 Prozent kürzere Schnittlänge als bisher möglich. Mit einer Drehmomentabsicherung von 3.500 NM sind laut Hersteller Durchsatzleistungen oberhalb eines selbstfahrenden Feldhäckslers möglich. Das Messerschleifen mit „Autocut“ dauert lediglich knapp vier Minuten.

- Bildquellen -

  • Web Pöttinger: BZ/Mursch-Edlmayr
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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