Lebensmittel wichtiger als Freizeitvergnügen

Salatschüssel für Kühe oder barfuß im Gras als Freizeitvergnügen - Eigentum muss gewahrt bleiben. ©Agrarfoto
Salatschüssel für Kühe oder barfuß im Gras als Freizeitvergnügen – Eigentum muss gewahrt bleiben. ©Agrarfoto
Erstens: Es handelt sich um Privateigentum, über das man nicht einfach öffentlich verfügen kann. Zweitens: Die Flächen dienen der Lebensmittelproduktion und gehören deshalb geschützt – zum Wohle aller. Sichere Lebensmittel stehen in der Bedürfnishierarchie ganz klar über dem Freizeitvergnügen”, betont Agrarklubobmann Hermann Kuenz.
Unsere landwirtschaftlichen Nutzflächen sind Wirtschaftsraum, dienen der Lebensmittelproduktion und sind letztlich auch Gefahrenzone. Die Bewirtschaftung unserer Flächen ist essenziell für die Gesellschaft. “Wir müssen Lösungen haben, die alle schützen, vor allem aber den Grundbesitzer”, stellt Agrarklubobmann DI Hermann Kuenz einmal mehr klar. Als Paradebeispiel nennt er das Tiroler Mountainbikemodell. “Wir haben in Tirol ein Mountainbikemodell, das einwandfrei funktioniert. Es sind bereits über 6000 Kilometer Forstwege für Mountainbiker geöffnet. Das Land Tirol schließt eine Wegerhalter- und Betriebshaftpflichtversicherung für alle Wege ab (inkl. Rechtsschutzversicherung für Wegerhalter und Bewirtschafter). Für Erholungssuchende und Sportler stehen also genügend Wege und Flächen zur Verfügung”, klärt Kuenz auf.

Es geht auch um Haftungen

“Der Alpenverein, der selber der größte private Grundeigentümer in Tirol ist, müsste eigentlich am besten wissen, dass es sich hier um Privateigentum handelt – oder gehen Sie einfach so in den Garten ihres Nachbarn und stellen dort den Griller auf? Und es geht vor allem auch um Haftungen. Wenn Erholungssuchende einen Unfall zum Beispiel auf einer Almwiese haben, kann das bis hin zur Existenzgefährdung für den Grundbesitzer reichen”, konkretisiert Kuenz die Widersprüchlichkeit der Forderung.

Ausgeprägte Weltfremdheit der SPÖ

Dass sich die Tiroler SP, allen voran der Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer jun., mit wehenden Fahnen der Forderung des Alpenvereins anschließt, überrascht Kuenz wenig. “Wenn Dornauer die Bewegungsfreiheit des Einzelnen in Tirol eingeschränkt sieht, ist das einmal mehr eine traurige Demonstration eines massiven Informationsdefizites und wohl auch einer ausgeprägten Weltfremdheit der SP-Tirol. Bodenständigkeit und Hausverstand sind dieser Partei leider komplett abhanden gekommen.”

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