Bereits zum zehnten Mal fand die “Vienna Autoshow” statt. Die Neuwagen-Messe mit u. a. 31 Österreich- und drei Europapremieren (Range Rover Evoque von Land Rover, Mini Cabrio und Ibiza Cupra von Seat) stand heuer trotz Turbulenzen rund um Abgasmanipulationen und steuerliche Verschärfung für Sachbezüge bei Firmenautos in Österreich unter einem guten Stern. Denn 2015 konnte erstmals nach einigen Jahren der negative Trend bei den heimischen Pkw-Verkäufen gestoppt werden. Mit 308.555 Pkw-Neuzulassungen im vergangenen Jahr hat die Branche gegenüber 2014 um 1,7 Prozent zugelegt (mehr zu Neuzulassungen).
Abgasärmere Pkw und alternative Antriebe
Erfreulich ist auch, dass sich 2015 der statistische Trend zu abgasärmeren Pkw durchgesetzt hat. “Sauberen Antriebssystemen gehört die Zukunft, egal ob Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoffantrieb”, sagte Bundesminister Andrä Rupprechter anlässlich der Eröffnungspressekonferenz. Er will in seinem Ressort im heurigen Jahr rund 14 Mio. Euro in den Ausbau von E-Mobilität investieren.
Auf der Messe selbst gab es unter den 400 Neuwagenmodellen von 42 Automarken immerhin 22 neue Elektrofahrzeuge, Plug-In-Hybridfahrzeuge und Wasserstofffahrzeuge zu bewundern. Toyota präsentierte gleich drei Österreich-Premieren mit alternativen Antrieben: den neuen Prius, den neuen RAV4 Hybrid sowie den Mirai, der als weltweit erste Brennstoffzellen-Limousine beworben wird. Beim Mirai kommt aus dem Auspuff nur Wasser, die Reichweite entspricht Fahrzeugen mit Benzinmotoren. Zudem lässt sich der Mirai in nur wenigen Minuten betanken – auch ein bestechender Vorteil gegenüber den E-Autos. Die Probleme liegen aber im Detail, etwa in der Infrastruktur der Wasserstofftankstellen. In Österreich sollen nur zwei vorhanden sein, weshalb Toyota den Mirai (66.000 Euro, ohne Steuern) hierzulande gar nicht zum Kauf anbietet. Entscheidend für den ökologischen Vorteil ist zudem, dass der Strom aus “sauberen” erneuerbaren Energiequellen stammt.
Plug-In-Hybride wie der Outlander PHEV inkl. 4WD (Listenpreis ab 44.490 Euro, inkl. Steuern) haben weder ein Reichweitenproblem noch ein Tankstellenproblem. Mit dem SUV kann man bis zu 52 Kilometer rein elektrisch und mit einer Tankfüllung Benzin und voller Ladung der Batterie bis zu 800 Kilometer insgesamt fahren.
Viele SUVs, Pick-ups und Allradantriebe
Überhaupt gab es auf der Messe einige SUVs, allradbetriebene Fahrzeuge und Pick-ups zu bewundern. VW etwa stellte die zweite Generation des Tiguan (ab 26,490 Euro inkl. Steuern) vor, des weltweit rund 2,7 Mio. mal verkauften Bestsellers. Länger, breiter und flacher als bisher fährt er mit sportlichem Design und bis zu 24 Prozent sparsameren Motoren vor.
Für wohl fast alle nur von auöen zu bewundern, ist der Bentley Bentayga, der als schnellster serienmäöiger SUV der Welt Österreich-Premiere feierte. Mit 608 PS schafft er bis zu 301 km/h. Kostenpunkt des ausgestellten Modells: 357.990 Euro (inkl. Steuern).
Auch die Marke Škoda ging heuer für ihre Verhältnisse mit einem sehr schnellen Modell an den Start: dem Octavia RS. Er ist erstmals in der Modellgeschichte mit Allradantrieb (184 PS, Diesel, Listenpreis: 37.960 Euro, inkl. Steuern) erhältlich und schafft bis zu 250 km/h.
Nissan war u. a. mit der jüngsten Generation des erfolgreichen NP300 Navara vor Ort. Der Pick-up wird in einer Fülle von Varianten angeboten; Heck- oder Allrad-Antrieb, King Cab oder Double Cap, Schalt- oder Automatikgetriebe und mit 160 oder 190 PS (Listenpreis ab 25.842 netto für Visia Double Cab 4×4).
Zu sehen war auch der neue Pick-up von Mitsubishi, der L200 in fünfter Generation (ab 25.990 Euro, inkl. Ust) mit u. a. dem einzigartigen Allradsystem Super Select 4 WD (ab Intense) mit Mitteldifferenzial, kleinstem Wendekreis und fünf Jahren Werksgarantie. Die BauernZeitung hat ein Modell vergangenes Jahr verlost.Michael Stockinger