Eurobarometer zufolge ist eine ethisch korrekte Nutztierhaltung der Mehrheit der EU-Bürger ein Anliegen.

Laut einer Erhebung von Eurobarometer sind 84 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Schutz des Tierwohls bei Nutztieren in ihrem Land verbessert werden sollte. Ein ähnlich hoher Prozentsatz, nämlich 83 Prozentspricht sich dafür aus, die Dauer von Tiertransporten zu begrenzen. Einen besseren Schutz des Tierwohls auch bei Heimtieren in ihrem Land fordern 74 Prozent der Befragten.
Interessanterweise war die EU-Kommission bei der Vorlage wichtiger Tierschutzgesetze zuletzt eher auf die Bremse getreten. Ein für September angekündigtes großes Tierschutzpaket wurde immer noch nicht präsentiert. Dem Vernehmen nach soll am 6. Dezember ein Novellierungsentwurf zum Tiertransportrecht präsentiert werden. Unklar ist allerdings, was mit den offenbar fertigen Vorschlägen zur Haltung von Tieren und zur Tötungsverordnung geschehen soll. Auch für 2024 gibt es bisher kein Datum.

Besserer Schutz in Schlachthöfen

Laut Eurobarometer vertreten mehr als 90 Prozent der Befragten die Auffassung, dass für die Haltung und Zucht von Nutztieren grundlegende ethische Standards gelten sollten. Dies soll ein ausreichendes Platzangebot, ausreichend Futter und Wasser, eine an die Bedürfnisse der Tiere angepasste Unterbringung und einen tierschutzkonformen Umgang einschließen. Zudem zeigten sich die Befragten mehrheitlich besorgt über einen ausreichenden Schutz von Tieren in Schlachthöfen. Von einer großen Mehrheit abgelehnt wird auch das weiterhin in der EU verbreitete Töten männlicher Küken aus Legehennenlinien oder auch das Kupieren von  Schwänzen, Ohren oder Schnäbel.

Mehrheit drängt auf Verbesserungen

Mit Blick auf Lebensmitteleinfuhren aus Nicht-EU-Ländern pochen 84 Prozent auf tierschutzrechtliche Änderung. Dies sollte entweder durch Anwendung der EU-Tierschutzvorschriften auf eingeführte Lebensmittel erfolgen oder durch eine Kennzeichnung der Lebensmittel entsprechend den eingehaltenen Standards. Befragt wurden für die Sonderumfrage im März 26.376 Personen in den EU-27 aus unterschiedlichen sozialen und demografischen Gruppen.

 

- Bildquellen -

  • Tierwohl-Stall: agrarfoto.com
- Werbung -
AUTORRed. BW
Vorheriger ArtikelInflationsanpassung im Agrarbudget kommt
Nächster Artikel40 Jahre Zusammenarbeit mit dem Heer