Drahtzieher des EU-Green Deal kehrt in Heimatland zurück

Frans Timmermans, der Vizepräsident der Europäischen Kommission, will in den Niederlanden Premierminister werden. Er kündigte jüngst an, als Spitzenkandidat des Bündnisses von Sozialdemokraten und Grünen in die Wahl zu gehen. Damit läutet der 62-jährige Drahtzieher der europäischen Umweltpolitik der vergangenen Jahre seinen Abschied aus Brüssel ein. 

Bereits erfolgt sein soll die Bekanntgabe seines Rückzuges aus dem politischen Parkett in Brüssel an die Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen. Damit wird man sich auf EU-Ebene um eine Nachfolge kümmern müssen. Ein niederländischer Sozialdemokrat und enger Vertrauter Timmermans, Diederik Samsom, wird im Land der Blumen, Käsemacher und Windmühlen offenbar schon als Nachfolger gehandelt, heißt es aus Brüssel. 

Ein Umwelt-Idealist verlässt Brüssel

Der Sozialdemokrat ist ein politisches Urgestein und war seit 2014 in Brüssel tätig. Timmermans ist bekannt als ein erfahrener und gut vernetzter Stratege. Unter seiner Federführung wurde zuletzt der Green Deal, das EU-Maßnahmenpaket gegen den Klimawandel, in die Wege geleitet. Eines der Leuchtturmprojekte seiner Amtszeit als Vizekommissionspräsident war das zuletzt von der Europäischen Volkspartei (EVP) und den Europäischen Landwirte- und Genossenschaftsvertretern (COPA-COGECA) heftig kritisierte Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. Auf seine Kappe gingen neben der Farm to Fork-Strategie noch weitere Strategien zur Erreichung der europäischen Umwelt- und Klimaziele. Diese Pläne stellten dem Vernehmen der EU-Bauernvertreter nach eine ideologiegetriebene Politik vor die Interessen europäischer Bauernfamilien. Zuletzt demonstrierten Bauernvertreter aus mehreren EU-Ländern gegen ebendiese Umweltpolitik vor dem Parlament in Straßburg.  

 

- Bildquellen -

  • Frans Timmermans: European Union, 2018
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AUTORMartina Kiefer
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