Bauernbund fordert bessere Stromtarife für Land- und Forstwirte

Die hohen Strompreise sind für die österreichsiche Landwirtschaft ein großer Kostennachteil. Ganz besonders betroffen sind natürlich die energieintensiven Betriebszweige, aber der Kostenhammer trifft auch alle anderen Produzenten in der Land- und Forstwirtschaft.

Die Entwicklung der Energiepreise aufgrund des Ukraine-Krieges setzt die heimischen Bäuerinnen und Bauern stark unter Druck. Betriebe mit höherem Strombedarf – das betrifft etwa die Tierhaltung oder Betriebe, die auf Bewässerungssysteme angewiesen sind – leiden besonders unter der derzeitigen Situation. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager fordern von den Energieversorgern daher maßgeschneiderte Strompreismodelle für die Landwirtschaft:

„Die bäuerlichen Betriebe brauchen dringend entsprechende Strompreismodelle, die auf die betriebliche Situation abgestimmt sind.“

Seitens der Bundesregierung und der Landesregierung Niederösterreich wurden verschiedene unbürokratische Hilfsmaßnahmen zur Abfederung auf den Weg gebracht. Für Betriebe mit höherem Strombedarf, wie es etwa in der Tierhaltung oder auf Betrieben mit Bewässerungssystemen der Fall ist, kann die derzeitige Situation dadurch aber bestenfalls nur gemildert werden. Besonders für diese Betriebe ist es wichtig, auf Strompreismodelle zugreifen zu können, die auf die betrieblichen Gegebenheiten bestmöglich abgestimmt sind. „Unsere produzierenden Betriebe brauchen die Sicherheit, bei weiteren Strompreisschwankungen auf faire Konditionen setzen zu können“, betonen Pernkopf und Schmuckenschlager.

Strompreise explodieren

Die Agrarvertreter sehen hier die Energieversorger gefordert, in dieser Situation zu reagieren und ein spezielles Preistarifmodell für die Land- und Forstwirtschaft anzubieten: „Die Landwirtschaft in Niederösterreich ist stets ein konstruktiver Partner, unter anderem wenn es darum geht, Grund und Boden für notwendige Leitungen zur Verfügung zu stellen. Nunmehr benötigen wir ein maßgeschneidertes Tarifmodell. Auch hier können wir als Landwirtschaft etwas bieten. Häufig ist es möglich den Stromverbrauch in Zeiten zu verlegen, in denen ein Überangebot an Strom am Markt besteht. Von einem Modell mit einem günstigeren Preis an Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende können auch die Energieversorger selbst und vor allem die EVN als traditioneller und größter Anbieter in Niederösterreich profitieren.“

Die Zeit dränge, betonen Pernkopf und Schmuckenschlager, da einerseits die Beregnungssaison bereits angelaufen ist und andererseits sich Landwirte gezwungen sehen, zu alternativen Stromanbietern zu wechseln.

Weiters muss es eine Anpassung an die aktuelle Preisentwicklung geben. Die Marktpreise sind wieder deutlich niedriger und zeigen derzeit einen anhaltenden Abwärtstrend. Dies muss in den Strompreistarifen jedenfalls berücksichtigt werden.

Zudem braucht eine Bindung an die Marktentwicklung unbedingt Transparenz, nach welchen Kriterien diese Anpassung erfolgt. Je früher daher ein entsprechendes Modell angeboten wird, umso besser. Jedenfalls muss es für den Einstieg bei Bestandskunden einen deutlichen Rabatt geben. Ebenso muss ein entsprechender Bonus gewährt werden, wenn eine längere Bindungsdauer eingegangen wird.

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  • Agrarstrom für Niederösterreich: agrarfoto.com
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AUTORred. AR
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