Karpfen: Unterschätztes Potenzial

Süßwasserfische sind eine nachhaltige Alternative zu Meeresfischen, die oft von Überfischung bedroht sind.

In vielen österreichischen Haushalten wird Karpfen zu Weihnachten serviert.

Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Frage nach dem richtigen Festtagsmenü. Fisch zählt dabei in vielen Familien zur Tradition. Im Sinne der Nachhaltigkeit empfiehlt sich Süßwasserfisch, so Marlies Gruber, Geschäftsführerin des forum. ernährung heute (f.eh): „Während beliebte Meeresfische wie Thunfisch oder Kabeljau oft von Überfischung bedroht sind, bilden Forelle, Saibling oder Karpfen eine ökologisch verträglichere Alternative. Das trifft vor allem auf Friedfische wie den Karpfen zu, die sich weit unten in der Nahrungskette befinden.“ Ein Nachteil aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist ihr relativ geringer Omega-3-Gehalt. Dennoch haben Süßwasserfische und Friedfische im Speziellen Potenzial, wesentlich zur Versorgung beizutragen.

Der Karpfen hat ein Imageproblem. Sein Geschmack, seine speziellen Gräten oder die Wahrnehmung als Arme-Leute-Essen machen ihn nur selten zur ersten Wahl. Doch dieser heimische Friedfisch ist unterschätzt, und das gleich in vielerlei Hinsicht. Mit seinem hohen Eiweiß- und niedrigen Kaloriengehalt hat der Karpfen aber auch ernährungsphysiologisch Potenzial. Sein Gehalt an langkettigen Omega-3-Fettsäuren ist im Vergleich zu Meeresfisch jedoch geringer.

Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren zählen zu den essenziellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Vor allem die Zufuhr von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) haben positive Effekte auf die mentale und kardiovaskuläre Gesundheit. Die Versorgung
mit diesen langkettigen Omega-3-Fettsäuren wird über die Konzentration in den roten Blutkörperchen festgestellt.

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  • Fried Carp Whole. Served With Lemon And Cherry Tomatoes On White: gkrphoto- stock.adobe.com
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AUTORRed. JST
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