Zusammenhalt ist das Gebot der Stunde

Im Speisesaal der HBLA Kematen fand die Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes statt.Rund 250 Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern folgten der Einladung. ©BZ/Anton Leitner
Im Speisesaal der HBLA Kematen fand die Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes statt.Rund 250 Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern folgten der Einladung. ©BZ/Anton Leitner
Nach den Feuerwehrleuten sind einer Studie des Instituts Brettschneider zufolge Bauern die zweitbeliebteste Berufsgruppe in Österreich”, sagte LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger in seinem Redebeitrag. “Dennoch sind die Zeiten für uns Bauern derzeit alles andere als rosig, viele von uns stehen angesichts der schlechten Produktpreise mit dem Rücken zur Wand”, meinte Hechenberger. “Bei unserer großen Verteilaktion am Weltmilchtag haben sehr viele Konsumenten deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie sehr gern bereit wären, mehr für Milch und Milchprodukte zu zahlen, wenn das Geld direkt beim Bauern landet”, konkretisiert Hechenberger den Zusammenhang zwischen Wertschätzung und Zahlungsbereitschaft der Konsumenten: “Es kann deshalb nicht sein, dass der Milchpreis im Handel merklich steigt und dem Bauern davon lediglich ein Cent bleibt. Das ist nicht nur unfair den Bauern gegenüber, sondern vor allem auch eine Irreführung von Konsumenten, die im Glauben leben, dass die Preiserhöhung den Bauern zugutekommt. Im Sinne einer fairen Partnerschaft erwarte ich mir, dass diese Bereitschaft der Konsumenten, einen höheren Preis für hochwertige, regionale Produkte zu bezahlen direkt beim Bauern ankommt.”

Dank für Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten

“Die Entsolidarisierung ist gerade in schwierigen Zeiten sehr verlockend, es ist jedoch die Stärke des Bauernbundes, dass wir auch und gerade in schwierigen Zeiten zusammenstehen. Und für diesen Zusammenhalt und den Einsatz der Funktionäre auf allen Ebenen möchte ich heute meinen Dank zum Ausdruck bringen”, so Geisler zu den anwesenden Bauern. “Wir haben in Tirol nach wie vor sehr viele junge Bauern und Bäuerinnen, die mit viel Stolz den elterlichen Hof übernehmen und weiterführen wollen, gerade deswegen werden wir nicht müde, an guten Rahmenbedingungen für unsere Bauern und Bäuerinnen zu arbeiten. Wir haben noch Luft nach oben, wenn es um die Versorgung des eigenen Marktes in Tirol geht. Hier arbeiten wir mit der Agrarmarketing Tirol und den bäuerlichen Organisationen auf Hochtouren daran, noch mehr Kreisläufe in den Regionen zu schließen”, so konnte Geisler darauf verweisen, dass mittlerweile 90 von ca. 160 öffentlichen Küchen in Tirol vermehrt zu heimischen Produkten greifen und es immer mehr Projekte in den einzelnen Bezirken gibt, wo Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft noch besser zusammenarbeiten und daraus eine Win-win-Situation kreieren.
Auch Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl und Bezirksbauernobmann Ing. Thomas Schweigl appellierten klar an die Solidarität innerhalb des Bauernstandes. “Die Herausforderungen, die auf uns Bauern zukommen, sind sehr vielfältig. Es braucht gerade jetzt noch mehr Eigeninitiative und Zusammenhalt in den eigenen Reihen, damit wir diese Herausforderungen gemeinsam meistern können.”

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