Warndienst nutzen gegen Schädlingsbefall in Raps

Mit der bald wärmeren Witterung und zunehmender Tageslänge beginnt auch die Pflanzenschutzsaison. Online-Warndienste sind dabei eine wertvolle Hilfe.

Die Kaltfront der vergangenen Tage hat mit den Ackerkulturen auch Unkräuter und Schadinsekten gebremst. Mit den bald wieder wärmeren Tagen ist beim Pflanzenschutz verstärkte Aktivität notwendig. Die Aufmerksamkeit gilt jetzt den Schädlingen im Raps sowie der Unkraut- und Ungrasregulierung in sämtlichen Winterungen.

Rapsstängelrüssler und Rapsglanzkäfer

Sehr hilfreich bei der Kontrolle der Rapsbestände ist neben der Gelbschale auch das Monitoring des Warndienstes der Landwirtschaftskammer. Laut Hubert Köppl von der LK Oberösterreich ist in den meisten Anbauregionen der Zuflug der Rapsstängelrüssler abgeschlossen. Die Käfer beginnen bereits zigtausende Eier zu legen. Da die verfügbaren synthetischen Pyrethroide als Kontakt- und Fraßgift wirken, sollte die Anwendung noch vor der Eiablage erfolgen.

Die Wirkung der Pflanzenschutzmittel auf bereits geschlüpfte Stängelrüsslerlarven ist gering. Die Schadschwellen liegen beim Großen Rapsstängelrüssler bei fünf Käfern pro Gelbschale in drei Tagen, beim Gefleckten Kohltriebrüssler bei 15 Käfern pro Gelbschale in drei Tagen, wobei hier der Reifungsfraß länger andauert. Aktuell findet man in den Gelbschalen auch schon erste Rapsglanzkäfer, diese werden in der Folge gefährlich, wenn sich die Knospen füllen. Im letzten Drittel des Monats März herrschen für den Raps Langtagbedingungen. Das heißt, dass dann das Längenwachstum rasch einsetzt. Sobald die Nächte frostfrei sind, können die Bestände mit dem Einsatz von Fungiziden „eingekürzt“ werden, was die Homogenität, die Standfestigkeit und die Verzweigung fördert. Nach dem Abzug der jüngsten Kaltfront sollte auch die Herbizidanwendung im Raps rasch abgeschlossen werden.

Bei Ungräsern in Getreide prompt handeln

Quelle: agrarfoto.com
Ackerfuchsschwanz in Weizen

Mit Ende der Kälte wird die Bekämpfung der Problemgräser in Getreide wie Ackerfuchsschwanzgras, Ray- und Weidelgräser dringlich. Die Gräser sollen drei Blätter ausgebildet haben oder am Beginn der Bestockung stehen. Gräserstöcke, etwa auf Mulchsaatflächen, sind bisweilen nicht mehr ausreichend bekämpfbar. Sind die Gräser resistent gegen ALS-Hemmer, so ist mit chemischen Maßnahmen kein Erfolg mehr möglich. Ein Striegeleinsatz wiederum erfasst nur kleine, unbestockte Gräser. Für gut wirksame Behandlungen braucht es möglichst warme wüchsige Witterungsbedingungen, wobei die Nachttemperaturen nicht unter minus 3 °C fallen sollten.

- Bildquellen -

  • Ackerfuchsschwanz: agrarfoto.com
  • Grosser Rapsstaengelruessler: agrarfoto.com
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AUTORRed. HM
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