Wer mit Umsicht pflanzt wird mit gut entwickelten Bäumen belohnt. Zur umsichtigen und sorgfältigen Pflanzung von Obstbäumen als Streu- oder Hausobst gehört neben der Wahl von Art, Sorte und Unterlage auch der passende Standort. Laut Obstbauberater Heimo Strebl von der LK Oberösterreich pflanzt man einen Obstbaum nicht dorthin, wo sonst nichts mehr wächst, sondern man gibt ihm den bestmöglichen Standplatz. Ein möglichst tiefgründiger Boden ohne stauende Nässe bildet eine gute Grundlage.
Wurzeln beschneiden oder auflockern
Die Pflanzstelle erfordert je nach Größe des Setzlings einen Durchmesser von einem Meter und wenigstens 40 Zentimeter Tiefe. Der Untergrund sollte aufgelockert werden, größere Steine und alte Wurzeln sind zu entfernen. Wichtig ist die Stütze des Baumes mittels Pflock, der zunächst in die Hauptwindrichtung gesetzt wird. In der Folge kann der gesetzte Baum mittels Achterschleife festgebunden werden. Geeignet ist breites Bindematerial oder ein Kokosfaserstrick.
Bei wurzelnacktem Pflanzgut sind verletzte oder vertrocknete Wurzeln ins frische Gewebe zurückzuschneiden, bei Containerpflanzen sollte das Netz, der Foliensack oder der Topf abgenommen werden. Um Drehwuchs zu vermeiden, muss der Außenbereich der Wurzeln auf jeden Fall aufgelockert werden. Die Wurzeln des gesetzten Baumes sollten keinesfalls „im Kreis“ wachsen. Beschädigte oder vertrocknete Wurzeln sind zu entfernen. Der Schutz vor Wühlmäusen ist wichtig, beim Apfel ist er unabdingbar. Bewährt hat sich, den Wurzelballen rundum und oben bis zum Stamm geschlossen in ein verzinktes Sechskant-Drahtgeflecht einzuschlagen. Die Maschenweite sollte 20 Millimeter betragen. Nun wird der Baum gepflanzt, indem man das Erdmaterial sorgfältig zu den Wurzeln bringt. 20 Volumsprozent eines reifen Kompostes können als Startdüngung in die Erde eingemischt werden, ebenfalls einige Handvoll Patentkali (Kalimagnesia).
Wichtig ist, dass die Veredelungsstelle etwa zehn Zentimeter über der Erdoberfläche liegt, damit die Unterlage nicht durchtreibt. Nach der Pflanzung wird der junge Baum gut eingewässert und am Pflock in einer Achterschleife locker angebunden. Wo Wildverbiss droht, ist zudem ein entsprechender Stammschutz vorzusehen.
Baumscheibe in den ersten Jahren offen halten
Die Baumscheibe wird nun mit dem Rechen glatt eingeebnet. Während der ersten fünf Jahre sollte die Baumscheibe offen gehalten werden, damit keine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe aufkommt. Auf die Oberfläche kann man jährlich chloridfreie Mineraldünger, Wirtschaftsdünger wie Stallmist oder dünne Schichten an Mulchmaterial geben. Der Pflanzschnitt folgt unmittelbar Nach der Frühjahrspflanzung folgt unmittelbar der Pflanzschnitt, bei erfolgter Herbstpflanzung ebenfalls im Frühjahr. Den Pflanzschnitt darf man keinesfalls verabsäumen, er ist die Grundlage für den nun fünf Jahre währenden Aufbauschnitt. Hilfreiche Kurzvideos zur Erziehung und zum Schnitt von Obstbäumen gibt es online auf der LK-Internetseite.
Wichtige Streuobsttermine 2025: Die ARGE Streuobst, die Branchenorganisation des heimischen Streuobstanbaus, kündigt pünktlich zum diesjährigen Saisonstart zwei Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung an: Der Tag der Streuobstwiese ist heuer nach Ostern am Freitag, 25. April, und steht unter dem Motto „Streuobstpicknick“. Die Veranstaltung wird mit dem Verein Hochstamm Deutschland organisiert. Die 1. Internationale Streuobsttagung findet drei Wochen später, am 15. und 16. Mai, in Bregenz statt. Veranstalter sind die LK Vorarlberg und das Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen (CH). Anmeldung erbeten bis 31. März.
- Bildquellen -
- Baumpflanzung: VRD – STOCK.ADOBE.COM