Eine ganz alltägliche Bewegung, zum Beispiel das Aufheben eines Gegenstandes im Sitzen, oder eine ungünstige Drehung des Rückgrats kann schon genügen, und das Kreuz streikt. Bloß nicht bewegen! Das ist der erste, verständliche Impuls. Man verharrt gebückt mit krummem Körper in einer Schonhaltung und hofft, dass es bald besser wird. Schonen ist zwar in Ordnung, aber mit sanfter Bewegung finden die verhärteten Muskeln schneller in eine gesunde Balance zurück.
Man sollte folglich nur kurz einen Schongang einlegen und sich möglichst bald wieder bewegen, zunächst natürlich vorsichtig. Gehen ist besser als langes Sitzen oder Stehen. Halten Sie sich zusätzlich warm – heiße Bäder, z. B. mit Heublume oder Rosmarin, sowie lokale Wärme (Wärmeflasche, Heiz- oder Dinkelkissen, Thermopflaster) durchbluten und entspannen die Muskulatur.
Was hilft bei akutem Hexenschuss?
Die Akupunktur lässt sich sehr gut mit anderen Therapieformen kombinieren. Erfahrungsgemäß können im akuten Fall besonders Dauernadeln helfen. Die Nadeln werden mit einem Pflaster am Ohr befestigt, damit sie dort einige Tage bleiben können.
Pflanzenheilkunde: Arnika-Salbe hilft, die Muskeln zu lockern und Verspannungen zu lösen. Eine Johanniskrautölmassage kann die irritierten Nerven beruhigen und Schmerzen stillen. Beinwellsalbe hilft bei der Regeneration von überdehnten bzw. verletzten Sehnen und Bändern und lässt Muskelzerrungen schneller heilen. Cayennepfefferauflagen erwärmen die verspannte Stelle und können so zur Linderung beitragen.
Hildegard von Bingen empfahl bei Hexenschuss und Ischiasschmerzen auch den Edelstein Jaspis. Sie rät, eine Jaspisscheibe über die Schmerzregion zu kleben und dort über Nacht, gegebenenfalls bis zu drei Tage, zu belassen. Der Stein nimmt laut Hildegard den Nerven bzw. den Muskeln oder Sehnen die Entzündungshitze und wirkt schmerzstillend. Die Haut mit Wermutsalbe einzureiben soll ebenfalls eine heilende Wirkung haben.
Vorbeugen
Bleiben Sie in Bewegung! Stärken Sie Rücken-, Bauch- und Beckenmuskulatur gleichmäßig. Chronische Übersäuerung gilt ebenfalls als ein ursächlicher Faktor für Rückenbeschwerden. Im Umkehrschluss wird Entsäuerung als wirksame Präventionsmaßnahme empfohlen, da Gelenke und Muskeln auf zu viel Säure mit Steifheit und Schmerzen reagieren. Auch zu lernen, wie man auf Dauer besser mit Stress umgeht, ist sicher kein Fehler.
Hildegard
Petersilien-Weinraute-Olivenöl-Packung: 10 g frische Petersilienblätter und 40 g Weinrautenblätter klein hacken. Beides mit 100 ml Olivenöl aufköcheln. Mit einer Mullkompresse warm auflegen und ein bis zwei Stunden auf der schmerzenden Stelle belassen.