In der Karwoche haben sich die internationalen Getreidenotierungen leicht befestigt. Der Mai-Kontrakt für den europäischen Mahlweizen an der Euronext in Paris startete am Dienstag nach Ostern bei 157,50 Euro/t in den Handel. Die stützenden Kräfte dieses Trends sind starke Weizenexportzahlen der EU und Wettersorgen in den USA.
Heimischer Markt im Ruhemodus
Am heimischen Kassamarkt bewirkte diese Entwicklung neben der Feiertagsruhe in der Karwoche eine gewisse Unsicherheit betreffend die weitere Preisentwicklung. So wurden keine grööeren Geschäfte abgeschlossen oder Mengen bewegt.
Allzu viel Optimismus, dass die Preise im laufenden Wirtschaftsjahr noch namhaft steigen könnten, hat ohnehin niemand. Die Frage lautet eher: “Haben die Preise die Talsohle schon erreicht?” Zudem dürfte noch einiges Getreide unverkauft auf Lager liegen. Am Mittwoch der Karwoche setzte sich an der Wiener Produktenbörse beim Premium- und Qualitätsweizen die leichte aber stete Erosion der Preis weiter fort, Mahlweizen- und -roggen sowie Futtergerste hielten sich aber.
Flächen bei Raps und Soja eher abnehmend
Interessanter scheinen damit die Entwicklung der Bestände und die Anbauentscheidungen der Landwirte für die Ernte 2016 zu werden. Laut Pflanzenbauexperten aus den einzelnen Bundesländern seien bei den Anbauflächen von Getreide keine grööeren Verschiebungen zum Vorjahr zu erwarten.
Dagegen soll die Rapsfläche – nicht zuletzt aufgrund des Neonicotinoid-Verbots und des Ertragsrisikos – neuerlich reduziert worden sein.
Ebenso soll der Maisanbau in der Steiermark zugunsten von Soja und Hirse weiter zurückgehen. Schlieölich werden bei den Sommerungen in anderen Bundesländern Zugewinne bei der Kürbisfläche auf Kosten von Sojabohnen prognostiziert.
Christian Posekany, AIZ