Kommentar von Sabine Kronberger,
Publizistin
Derzeit finden in ganz Österreich einmal mehr die Fastensuppen-Essen der Katholischen Frauenbewegung, kurz kfb, statt. Was viele nicht wissen: Mit der karitativen Aktion, in den Pfarren Suppen anzubieten und dafür eine Spende zu erbeten, haben die kfb-Frauen seit 1958 bis heute etwa 70 Projekte im globalen Süden unterstützt. Überwiegend Initiativen, bei denen Frauen in die Selbstermächtigung kommen – entweder durch Bildung oder durch Hilfe zur Selbsthilfe.
Heuer steht Aida Jacanamejoy Miticanoy von der indigenen Bevölkerung Kolumbiens und Mitglied der Organisation „Sercoldes“ im Fokus. Sie hat sich mit anderen entschlossenen Frauen mutig den Interessen eines Erdöl-Multis entgegengestellt und verhindert, dass 301.000 Hektar Regenwald abgeholzt wurden.
Sie hat sich eingesetzt. So wie viele Frauen, die weltweit von der Landwirtschaft leben. 2026 will man den Spieß umdrehen, für die Belange der Frauen. Die Vereinten Nationen (UN) haben das kommende Jahr zum „Internationalen Jahr der Bäuerinnen“ ausgerufen. Denn obwohl diese 39 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Arbeitskräfte ausmachen, werden sie noch immer diskriminiert, ungerecht bezahlt und müssen sich ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen oder den Zugang zu Krediten und Finanzdienstleistungen erkämpfen.
Ich hoffe daher, dass 2026 die globalen agrarischen Missstände sichtbar gemacht, die Bäuerinnen gehört und letztlich Veränderungen erwirkt werden können. Damit sich dieses UN-Jahr der Bäuerinnen seinen Namen auch verdient.