Unterstützung für ihre Forderung nach einer Eikennzeichnung auch in verarbeiteten Lebensmitteln erhält Österreichs Agrarpolitik nun aus Deutschland. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Emnid, die Anfang März im Auftrag des “Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen” (KAT) durchgeführt wurde, befürworten deutsche Konsumentinnen und Konsumenten mehrheitlich klare Angaben darüber, aus welcher Haltungsform die Eier in verarbeiteten Lebensmitteln stammen. Demnach wünschen sich 81 Prozent der mehr als 1000 Befragten eine entsprechende Kennzeichnung von Lebensmitteln, in denen Eier verarbeitet sind. Nur 16 Prozent gaben an, dies für überflüssig zu halten.
Keine Wahlfreiheit für Konsumenten
KAT-Vorsitzender Friedrich-Otto Ripke kritisierte, dass in den meisten Fällen eine solche Produktinformation im Unterschied zu Schaleneiern fehle, sodass die Konsumentinnen und Konsumenten keine Wahlmöglichkeit hätten. Zusätzliche Bedeutung gewinnt das Thema durch das seit Jahresbeginn geltende Freihandelsabkommen der EU mit der Ukraine, wodurch verstärkt Eier aus Käfighaltung in die EU gelangen. Als Eipulver oder Flüssigei werde diese Ware weiterverarbeitet und finde sich dann in den Lebensmitteln wieder, so KAT.
Käfigeier aus Drittstaaten
Laut Emnid-Umfrage war mehr als der Hälfte der Befragten nicht bekannt, dass die klassische Käfighaltung von Legehennen innerhalb der EU zwar verboten ist, der Import solcher Eier aus Drittländern jedoch nicht.Wie berichtet, hat sich auch der Umweltausschuss des Europa-Parlaments für die Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Fleisch- und Milchprodukten ausgesprochen. Österreichs bäuerliche EU-Abgeordnete Elisabeth Köstinger verlangte darüber hinaus in einem Antrag auch eine EU-weite Herkunftskennzeichnung von Eiern. Dieser Antrag wurde vom Ausschuss angenommen.AgE/C.D.