Die Hektarerträge der im Sommer in Österreich geernteten Getreidearten liegen in Summe auf einem durchschnittlichen Niveau, sie können jedoch das gute Vorjahresergebnis nicht erreichen, berichtet das AIZ. Dies geht aus der jüngsten Erhebung der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.
Weichweizen liegt mit durchschnittlich 56,4 dt/ha um 9% unter dem Ergebnis des Vorjahres (62,2 dt/ha). In Niederösterreich wurde im konventionellen Anbau ein Hektarertrag von 59,4 dt/ha erreicht, wodurch das Vorjahresniveau (63,3 dt/ha) unterschritten wurde. Positiv für die Winterweichweizen-Entwicklung war die Wachstumsphase von März bis Ende Mai mit ausreichend Niederschlägen, gepaart mit mäßigen Temperaturen, wodurch Weizen ausreichend bestocken und eine große Anzahl an Körner pro Ähre bilden konnte. Die darauffolgende Kornfüllungsphase war jedoch von Trockenheit in Kombination mit Hitze geprägt, wodurch letztendlich nur mittelmäßige Hektarerträge eingefahren wurden.
Überraschend für die diesjährige AMA-Ertragserhebung war das schlechte Abschneiden von Roggen. Die bedeutende Mahlgetreideart verzeichnete einen durchschnittlichen Hektarertrag von 46,7 dt/ha, das entspricht gegenüber 2020 einem Minus von 9%.
Wintergerste liegt heuer mit 64,0 dt/ha unter dem Rekordwert des Vorjahres (69,2 dt/ha). In Oberösterreich – einem bedeutenden Anbaugebiet für diese Kultur – wurden durch das historisch größte Hagelereignis Ertragseinbrüche bei den sehr gut entwickelten Wintergerstebeständen gemeldet. Der konventionelle Ertrag sank in Oberösterreich um 7% auf 73 dt/ha, während in Niederösterreich nur Rückgänge von 3% verzeichnet wurden. Im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel ist Wintergerste insofern im Vorteil, weil diese auf einer ständig wachsenden Fläche angebaute Kultur als zuerst geerntete Getreideart die Winterfeuchte besser ausnützen kann als andere Arten.
Sommergerste (43,5 dt/ha) und Hafer (35,5 dt/ha) litten unter der Hitzewelle und Trockenheit im Juni, sie lagen damit ertragsmäßig ebenfalls unter dem Wert von 2020. Triticale verzeichnet mit 52,0 dt/ha einen Rückgang um 11% im Vergleich zum Vorjahr (58,3 dt/).
Enttäuschend sind erneut die Hektarerträge von Ölraps. Mit 30,9 dt/ha liegt diese Kultur unter dem mageren Ergebnis des Vorjahres (31,5 dt/ha), weil Schädlingsprobleme im Herbst und Frühjahr sowie die Junihitze die Entwicklung deutlich hemmten.