
Die kleinstrukturierte Tiroler Berglandwirtschaft ist stark auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Vor allem in der Tierhaltung spielt Wasser eine zentrale Rolle und ist Grundlage für die Milch- und Fleischproduktion, jedoch auch für den Obst- und Gemüsebau. Immer häufigere Trockenperioden stellen eine Herausforderung dar. „Unsere Bauern müssen anpassungsfähig bleiben und Wege finden, Wasser effizienter zu nutzen und zu speichern“, so LAbg. Andreas Kirchmair. Anlässlich des Weltwassertages am 22. März macht er als Sprecher für Landwirtschaft im Tiroler Landtag auf die zentrale Rolle von Wasser in der Berglandwirtschaft aufmerksam.
Unschätzbares Gut
Besonders in trockenen Jahren verzeichnen viele Bauern Ertragseinbußen und sehen sich beim Ausbleiben von Niederschlägen gerade auf den Almen mit einem massiven Mehraufwand zur Wasserbeschaffung konfrontiert. Die Futterversorgung und das Gleichgewicht der landwirtschaftlichen Produktion ist durch Niederschlagsschwankungen gefährdet.
Wasser ist nicht nur für die Landwirtschaft wichtig, sondern auch als Trinkwasserquelle. „Das Tiroler Trinkwasser zählt zu den besten in Europa und ist entscheidend für die Lebensqualität und die Qualität regionaler Lebensmittelprodukte. Unser Trinkwasser ist ein unschätzbares Gut, das wir schützen müssen“, betont Kirchmair. Zudem nutzt Tirol verstärkt Wasserkraftwerke zur Energieerzeugung und stärkt so die Energieautonomie. Kirchmair sieht in der effizienten Nutzung von Wasser zur Stromerzeugung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Energieproduktion.
Verantwortungsvoller Umgang
Der sorgsame Umgang mit Wasser wird angesichts des Klimawandels immer wichtiger. Kirchmair fordert vor allem auch Entscheidungsträger in der Politik auf, vorausblickend und verantwortungsvoll mit Wasser umzugehen, um die Ressource auch für zukünftige Generationen zu sichern.
„Wasser ist für die Tiroler Land- und Forstwirtschaft unverzichtbar – sei es für die Grünlandbewirtschaftung, die Lebensmittelproduktion, als Trinkwasser oder für erneuerbare Energie. Eine nachhaltige Nutzung und der Schutz dieser Ressource sind entscheidend für die Zukunft der Landwirtschaft und die Lebensqualität in Tirol“, so Kirchmair abschließend. Am Weltwassertag sollte sich jeder bewusst machen, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser für die Zukunft ist.
Blick nach Südtirol
Dabei richtet er seinen Blick auch ins benachbarte Südtirol, wo man das Phänomen der Trockenperioden schon länger kennt: „Der Trinkwasserversorgungsplan in Südtirol spielt eine entscheidende Rolle im Krisenmanagement bei Trockenheit und extremen Wetterbedingungen. Besonders in einer Region wie Südtirol, wo die Landwirtschaft einen zentralen Stellenwert hat, ist es unerlässlich, eine nachhaltige und faire Verteilung der Wasserressourcen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Lebensmittelproduktion sicherzustellen“, schildert Kirchmair. Gleichzeitig werden die Wasservorräte, wie Stauseen und Grundwasser, regelmäßig überwacht, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Bei extremen Trockenperioden werden Maßnahmen zur Regulierung der Wasserentnahme getroffen und es gibt klare Kommunikationswege, um die Bevölkerung und auch die Landwirtschaft über mögliche Einschränkungen zu informieren.
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