Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft – unter diesem sperrigen Titel ist an der Universität Hohenheim im deutschen Bundesland Baden-Württemberg ein fünfjähriges Forschungsprojekt gelaufen, mit der Fragestellung, wie weit klein- und mittelbäuerliche Familienbetriebe von innovativen digitalen Technologien wirtschaftlich profitieren können. Ende Jänner fand eine Ergebniskonferenz statt, deren Aussagen für den Ackerbau hier zusammengefasst sind. Aus ökonomischer Sicht referierte der Betriebswirtschaftler Johannes Munz von der Universität Nürtingen-Geislingen zum Thema, wie weit digitale Verfahren in kleinstrukturierten Ackerbaubetrieben tatsächlich die Anschaffungskosten hereinspielen.
Lenksysteme und Düngung liegen vorne
Struktureller Hintergrund ist eine durchschnittliche Flächenausstattung der Ackerbaubetriebe in Baden-Württemberg von etwa 60 Hektar. Geprüft wurde ausschließlich aktuell marktverfügbare Technik. Munz kam zu dem Befund, dass die ökonomischen Effekte digitaler Verfahren stark von der Betriebsgröße abhängen.
Speziell für kleinere Betriebe kommen aktuell nur zwei Verfahren in wirtschaftlich sinnvolle Reichweite. Das sind:
- automatische Lenksysteme und
- die teilflächenspezifische (tfs) Düngung.
Die automatischen Lenksysteme sind im Mittel ab etwa 150 ha Flächenausstattung wirtschaftlich, die tfs-Düngeverfahren im Mittel ab 96 ha. Andere Verfahren, wie sensorgesteuerte Hack- und Spritzsysteme im tfs-Bereich, und die tfs-Aussaat von Getreide und Reihenkulturen erfordern für einen rentablen Betrieb im Mittel 250 bis 300 ha Ackerfläche.
Alle Ergebnisse hier im Überblick.
- Bildquellen -
- Steyr Lenksystem: STEYR - INNOVATIONFARM.AT
