Das Land Niederösterreich unterstützt ab Jänner 2025 die fachgerechte Sanierung von Presshäusern in geschützten Kellergassen. Ziel ist es, den traditionellen Charme des Ensembles zu erhalten und das kulturelle Erbe in die Zukunft zu tragen.
Man wisse, wie wertvoll das kulturelle Erbe ist. Denn die Kellergassen seien einzigartig. Es gibt sie in dieser Form, Dichte und Verbreitung nur in Niederösterreich. Und auf dieses
kostbare Erbe müsse man besonders achten, es pflegen und in die Zukunft führen. „Die Kellergassen sind Arbeitsplatz der Winzerinnen und Winzer und baukulturelles Zeugnis unserer Heimat gleichzeitig. Ich will, dass dieses bäuerliche Erbe erhalten wird, denn die Kellergassen prägen das Gesicht unserer Heimat. Gefördert werden Ausbesserungsarbeiten an Mauerwerk, Putz, Kellerfenster, Kellertür, Gaittürl, Dachdeckung und weiteren Teilen, die von außen sichtbar sind, mit 40 Prozent und maximal 4.000 Euro pro Objekt“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Voraussetzung für die Förderung ist das Vorhandensein einer Kellergassen-Schutzzone, an der zahlreiche Gemeinden im Weinviertel schon arbeiten. Mit diesen Schutzzonen, die ein Instrument des Bebauungsplans sind, können Gemeinden besonders schöne Kellergassen oder einzelne Ensembles gegen Bausünden oder auch gegen Abriss schützen und ihre schlichte Schönheit bewahren. Denn Kellergassen sind architektonisch wertvolle und sensible Ensembles. Weinkeller bzw. Presshäuser zeichnen sich durch spezielle Details aus, zum Beispiel Kalk- oder Lehmputz, Kalkanstrich, hölzerne Eingangstür und gebrannte Dachziegel.
Von den rund 1.100 Kellergassen Niederösterreichs liegen die meisten im Weinviertel. Die Weinkeller in den „Dörfern ohne Rauchfang“ wurden früher als Produktions- und Lagerstätten genutzt. Heute wird der Wein meist in den Weingütern selbst gekeltert, aber an vielen Orten werden die Kellergassen gepflegt und zu besonderen Anlässen wieder zum Leben erweckt.
- Bildquellen -
- Kellergasse: Foto: Weinviertel Tourismus / Michael Reidinger