Sturmschäden: Lokalaugenschein in Navis

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig machte sich im Vorfeld des Forstgipfels ein Bild von den verheerenden Schäden in den Wäldern. Die Angst vor dem Borkenkäfer geht um.

Planungsverbandsobmann LAbg. Florian Riedl, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, LRin Astrid Mair, Bürgermeister Lukas Peer, Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter und LK-Präsident Josef Hechenberger

5.500 Festmeter Schadholz – und das alleine in Navis. Diese Zahl ließ beim Lokalaugenschein am Mittwoch aufhorchen. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig machte sich ein Bild von den Sturmschäden, die es aufzuarbeiten gilt. Tirolweit verzeichnet man einen Schaden von 600.000 Festmetern Holz. Die Bezirke Imst, Schwaz und Innsbruck-Land wurden besonders stark vom Sturm getroffen. “Die Extremwetterereignisse häufen sich”, meint Totschnig, man müsse reagieren. Daher kommen am Donnerstag alle Beteiligten und Betroffenen beim Forstgipfel im Tiroler Landhaus zusammen, um Lösungen zu finden.

Innerhalb von Minuten wurde aus den Bäumen Brennholz, erklärte auch LK-Präsident NR Josef Hechenberger. Viel Wertschöpfung sei einfach ausgelöscht worden. “Jetzt müssen wir schnell aktiv werden und das Schadholz aus dem Wald bringen”, blickt er auf die Gefahr des Borkenkäfers. Aber auch die Schutzfunktion des Waldes für den Siedlungsraum könne nur so sichergestellt werden. “Wir müssen die aufrechte Funktion des Waldes für die nächsten Generationen gewährleisten.”

Quelle: Pixner
Bgm. Lukas Peer, Vize-Bgm. Hugo Vötter (Ortsbauernobmann Außernavis), Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und GR Andreas Hauser (Ortsbauernobmann Innernavis)

Lukas Peer, der Bürgermeister von Navis, verdeutlichte die Sorge der heimischen Bauern: “Ein kleiner Teil des Naviser Waldes ist bereits vom Borkenkäfer betroffen. Nach den aktuellen Schäden machen wir uns Sorgen, dass er sich ausbreiten könnte. Zugleich ist es den Bauern nicht zumutbar, ihre Arbeit liegen zu lassen und sich nur mit der Aufarbeitung des Schadholzes zu befassen. Der Sommer ist an sich eine besonders arbeitsreiche Zeit, außerdem sind 95 Prozent unserer landwirtschaftlichen Betriebe im Nebenerwerb tätig.” Hier müsse man eine Lösung finden. Auch Peer betonte die Wahrung des Schutzfunktion, aber auch des Ortsbildes.

Ein besonderes Lob für ehrenamtliche Helfer sprachen LRin Astrid Mair und Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter aus. Ohne sie hätte man die 200 Einsätze pro Bezirk, die während und nach des Sturmes stattfanden, nicht bewältigen können. Um auf Extremwetterereignisse angemessen reagieren zu können, forderte Mair zusätzlich die Wiederaufstellung des zu Schaden gekommenen Wetterradars “Valluga”.

- Bildquellen -

  • Lokalaugenschein Navis 2: Pixner
  • Lokalaugenschein Navis: Fischler
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AUTORred. HP
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