Quer durch die EU wird von reichlich versorgten Fleischmärkten berichtet. Die frischen Impulse durch das Grillartikelgeschäft halten sich in Grenzen. Als Hauptgrund für den Warendruck nennt die Fleischbranche das massiv ins Stocken geratene Chinaexportgeschäft. Insbesondere die Erlösmöglichkeiten für Schweinefüße, Ohren, Schwänze etc. werden am Binnenmarkt zurzeit außerordentlich schlecht bewertet. Vor diesem Hintergrund, aber auch im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertagswochen wurden Hoffnungen auf Preisverbesserung im Keim erstickt. Der deutsche Vereinigungspreis wurde auf Vorwochenniveau belassen.
In Österreich hielten sich in der abgelaufenen Woche Angebot und Nachfrage die Waage. Das Gleichgewicht und die damit verbundene relative Stabilität des Preisgefüges ist vor allem dem seit drei Wochen unterdurchschnittlichen Lebendangebot geschuldet. Aus dem Fleischhandel wird über einen stärkeren Preisverfall beim Export von Schinken nach Italien berichtet.
Neben den unbefriedigenden Geschäftsverläufen bei Schweinen und Schweinefleisch steht aktuell der erste Fall eines mit Afrikanischer Schweinepest infizierten Wildschweins in Ungarn im Mittelpunkt der Branchengespräche.
Vor dem Hintergrund eines um etwa zehn Prozent unterdurchschnittlichen frischen Angebots notierte die Ö-Börse trotz bevorstehender Feiertagswoche auf unverändertem Niveau.
Preise KW 17/18 (Marktbericht vom 26. April 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,45 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,35 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,30 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,20 Euro
Johann Schlederer, VLV