Schweinemarkt KW 02-03/’22: ASP-Sorgen in Italiens Schinkenindustrie

Der Jänner steht alljährlich für einen lustlosen und ertragsschwachen Monat im Schweinejahr. Im laufenden Jahr kommen ist die Flaute zudem mit extra Handikaps überlagert. Konkret handelt es sich um die massive Überproduktion am EU-Binnenmarkt bei fehlendem Drittlandabsatz und um die nicht endenwollende Verunsicherung durch die Covid-Pandemie.
Ganz aktuell kommen noch aus Italien Bad News. Dort wurden vergangene Woche etwa 30 Kilometer nördlich von Genua tote Wildschweine gefunden. Nun kam die Bestätigung, dass diese Tiere ASP-infiziert waren. Dadurch ist nun die für ganz Europa relevante Schinkenindustrie in Italien in Sorge über mögliche Marktverwerfungen. Überhänge, die in weiten Teilen der EU an der Tagesordnung sind, dürften vermutlich noch bis Ende Jänner den Markt belasten. In Deutschland (+/- 0,00) musste die Erzeugerseite erneut eine unveränderte Notierung zur Kenntnis nehmen.
 
Auch in Österreich gelang es abermals nicht, alle zur Schlachtung gemeldeten Tiere zeitnah zu vermarkten. Die Schlachtbranche kommentiert die tendenzielle Lustlosigkeit mit einer Flaute am Fleischmarkt, die wiederum mit der Verunsicherung seitens Covid-Maßnahmen in Verbindung gebracht wird. Weiters ist die Zeit zwischen Weihnachtsurlaub und Februar im Winterfremdenverkehr eine Durststrecke, die auch durch nachlassende Bestellungen aus den Schigebieten sichtbar wird. Das frische Angebot ist nicht drückend, aber gut ausreichend für die aktuell schwache Fleischnachfrage. Das Überhangsniveau von 15 bis 20 % dürfte sich demnach vorerst nicht ändern. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis zum zwölften Mal unverändert fixiert.
 

Preise KW 01-02/2022 (Marktbericht vom 7. Jänner 2021):

MastschweineNotierungspreis:      EUR 1,45 (=)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,35

ZuchtenNotierungspreis:              EUR 0,90 (=)
Berechnungsbasis:                        EUR 0,80

Dr. Johann Schlederer

 

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AUTORH.M.
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