Seit fünf Jahren gibt es den “Pflanzenschutz-Warndienst”, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Prognosen zum wahrscheinlichen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen unter Berücksichtigung der Witterung und den klimatischen Anforderungen von Schaderregern zu berechnen. Prognosemodelle gibt es zum Beispiel für die Infektionsgefahr mit Blattkrankheiten im Wintergetreide oder die Feuerbrand-Infektion im Obstbau. Die Monitorings wollen zeigen, welche Schaderreger tatsächlich bei Probeziehungen oder Fallen nachgewiesen werden können. Diese Monitorings werden stetig weiterentwickelt, um das Service auszuweiten.
Die fünfte Jahrestagung – sie fand heuer aufgrund der Corona-Maßnahmen online statt – legte den Fokus daher auf die Evaluierung der Angebote und weitere qualitative Verbesserung der Maßnahmen in der Zukunft. Die rund 80 Teilnehmer, darunter Projektbeteiligte, Fachexperten, Kooperationspartner, Vertreter von Forschungseinrichtungen sowie Vertragspartner und Sponsoren tauschten sich dazu intensiv aus. Johannes Fankhauser, Leiter der Sektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) verwies etwa auf Themen wie den Green Deal, den Klimawandel, die “Farm to Fork”-Strategie der EU-Kommission und die Biodiversitätsstrategie als die großen Herausforderungen für die Landwirtschaft. Diese würden nachhaltige Veränderungen für die Land- und Forstwirte mit sich bringen und das wiederum die Bedeutung des integrierten Pflanzenschutzes steigern.
58 Monitoringkarten für 64 Schaderreger als gut genutztes Service
“Die Umsetzung des Pflanzenschutz-Warndienstes von 2015 bis 2020 erfolgte trotz Anfangsschwierigkeiten plan- und zeitgemäß. Insgesamt konnten 34 hochwertige Prognosemodelle und 58 Monitoringkarten im Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau sowie im Bereich Bienenschutz für 64 ausgewählte Schaderreger auf der Warndienst-Plattform angeboten werden”, erläuterte Vitore Shala-Mayrhofer, Managerin des österreichischen Pflanzenschutz-Warndienstes und Initiatorin. “Die Anzahl der Zugriffe auf diesem Serviceportal steigt stetig, was unsere Bemühungen und die Zuverlässigkeit unserer Angebote bestätigt”, so Shala-Mayrhofer weiter. Bis Ende des Jahres werden mehr als 600.000 Zugriffe erwartet.
Damit sei, wie aiz.info berichtete, die rechtzeitige Warnung bzw. Entwarnung durch die hochwertigen Monitoring- und Prognosesysteme weiterhin gewährleistet. “Die Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, die Kosteneinsparungen und die Effizienzsteigerung in der Pflanzenproduktion werden positiv und nachhaltig beeinflusst”, hieß es bei der Tagung. Betont wurde auch, dass der Pflanzenschutz-Warndienst damit wichtiger Bestandteil des integrierten Pflanzenschutzes in Österreich geworden sei und national wie international als Best-Practice-Projekt im Sinne einer nachhaltigen und umweltschonenden Landwirtschaft genannt werde.
- Bildquellen -
- Potato Beetle: Thomas Rackow/Pixabay