Neue Hilfe für Insektengift-Allergiker

Experten erwarten ein sehr gutes Bienen- und Wespenjahr. Für Insektengift-Allergiker ist in der warmen Jahreszeit somit höchste Vorsicht geboten.

Viele Österreicher regieren allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche. ©agrarfoto.com
Viele Österreicher regieren allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche. ©agrarfoto.com
Rund 300.000 Österreicher sind schwer allergisch gegen das Gift einer Biene oder Wespe, viele von ihnen landen deswegen in der Notaufnahme und immer wieder sterben Menschen an den Folgen. Bleibt die allergische Hautreaktion auf die Einstichstelle begrenzt, ist das noch kein Grund zur Sorge oder für einen Arztbesuch. Bedrohlich wird es, wenn der Hautausschlag nicht nur lokal, sondern am ganzen Körper auftritt und/oder es zu Schwellungen im Gesicht oder Hals, Kribbeln an den Handflächen und Fußsohlen, Übelkeit, Atemnot, Schwindel oder Herzrasen kommt. Im schlimmsten Fall kann sich die allergische Reaktion binnen weniger Minuten bis zum lebensbedrohlichen Kreislaufschock ausweiten.

Allergie-Diagnose

Sobald Symptome nach einem Stich über die lokale Hautreaktion hinausgehen, sollten sie fachärztlich abgeklärt werden. Je genauer die Allergie-Diagnose ist, desto zielgerichteter kann die anschließende Therapie sein. Daher ist es wichtig zu wissen, gegen welches Insekt und noch besser, gegen bzw. auf welchen Bestandteil im Insektengift der Patient genau reagiert. Herkömmliche Diagnoseverfahren stoßen hier immer wieder an ihre Grenzen. Mithilfe biotechnologisch hergestellter Einzelallergene ist es heute aber möglich, die allergieauslösenden Eiweiße im Insektengift herauszufinden. Im Gift der Honigbiene sind z. B. mehr als 100 Einzelkomponenten bekannt. Zwölf davon gelten als Allergie-Auslöser, von denen jede Einzelne für die Bienengift-Allergie verantwortlich sein könnte.So gefährlich eine Insektengiftallergie ist, so gut kann sie aber auch behandelt werden. Allergenvermeidung, wie z. B. nie barfuß im Gras gehen, im Freien eher helle Kleidung und auch keine weiten Kleidungsstücke tragen etc. Akute allergische Reaktionen müssen symptomatisch behandelt werden – Anwendung der Notfallmedikation. Die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) sollte als langfristige Therapie ins Auge gefasst werden.Mit der seit vielen Jahren bewährten allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) steht eine Behandlungsoption zur Verfügung, die an der Ursache ansetzt und so den Körper nachhaltig an das Insektengift gewöhnen kann. Die Erfolgsrate liegt bei Bienenstichen bei mehr als 85 Prozent, bei Wespenstichen sogar bei 95 Prozent. Zusätzlich verbessert diese Sicherheit nachweislich die Lebensqualität der behandelten Patienten, indem sie die permanente Angst vor dem Stich nimmt.Im Zuge dieser Behandlung wird der Allergie-Auslöser, also das Bienen- oder Wespengift, anhand steigender Dosierung in den Oberarm injiziert. Der Körper gewöhnt sich nachhaltig an das Insektengift, wodurch die allergische Reaktion ausbleibt oder zumindest deutlich schwächer ausfällt. Mittels Schnellschema kann die Therapie auch kurz vor oder sogar während der Saison begonnen und ein sicherer Schutz aufgebaut werden. Die WHO empfiehlt die Behandlung ausdrücklich auch für Kinder. Sie dauert in Summe drei bis fünf Jahre und die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

App “Stichalarm”

Die neue App “Stichalarm” hilft Allergikern nun auf Knopfdruck. Die wertvollen Informationen und einzigartigen Services, wie Risiko-Fragebogen, Stichtagebuch, Erinnerungsfunktion, Facharztsuche und Notruftaste, sind hilfreich und können mitunter sogar lebensrettend sein. Informationen zum kostenlosen Download unter www.stichalarm.at Weitere Informationen finden Sie unter: www.initiative-insektengift.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelDamit Hitze und Schweiß kein Problem werden
Nächster ArtikelNeue Eindrücke und Austausch