Für den Monat November 2021 hat das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) seinen Rohstoffwert mit 50,1 Cent/kg ermittelt (Milch netto, ab Hof, bei 4,0 % F, 3,4 % E). Damit wurde erstmals ein Rohstoffwert von über 50 Cent ermittelt. Das Plus gegenüber September beträgt 6,8 Cent (15,7 %), die Steigerung im Jahresabstand macht 18,5 Cent aus (+58,5 %). Mit dem raschen Anstieg von fast 15 Cent zeigt der Rohstoffwert die impulsive Dynamik des Milchmarktes. Laut Marktbeobachtern geht die Preisverbesserung im November gleichermaßen auf Erlössteigerungen bei Milchfett und Milchpulver zurück. Der deutsche Markt geht damit konform mit den etwa seit Herbstbeginn anziehenden internationalen Preisen. Für die weitere Entwicklung im Dezember zeigt man sich seitens des ife optimistisch. Der Absatz von Butter und Magermilchpulver ist im Advent saisonal gut, bis zum Jahreswechsel zeichnet sich eine feste bzw. noch leicht verbesserte Preissituation ab.
Preisanstieg auch in Österreich
Für den heimischen Markt hat die AMA kürzlich die Milchpreisentwicklung für Oktober vorgelegt. Demnach tendierten die Erzeugermilchpreise nach einem Plus im September auch im Oktober weiter nach oben. Im Schnitt erhielten die heimischen Milchlieferanten für GVO-freie Rohmilch (Durchschnitt aller Qualitäten, 4,0 F, 3,4 E) von den Molkereien und Sennereien 39,78 Cent/kg. Gegenüber September ist das ein Plus von 0,6 Cent, das Vorjahresniveau wurde um 1,70 Cent übertroffen. Die Milchanlieferung stieg im Oktober neuerlich an und liegt weit über der Vorjahresmenge. Insgesamt wurden 251.744 t GVO-freie Rohmilch übernommen, gegenüber Oktober 2020 sind das um 7.816 t (+3,2 %) mehr.
Zunehmende Sorgen macht den Landwirten die Explosion auf der Kostenseite. Folgerichtig müssten auch die Verbraucherpreise stärker steigen, damit eine bessere Wertschöpfung beim Erzeuger ankommt.