Am 9. Oktober haben das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo, das Zentrum für Verwaltungsforschung und der Fiskalrat gemeinsam ihre Pläne für eine Sanierung des Budgetdefizits im österreichischen Finanzhaushalt vorgelegt. Darin wird unter anderem eine höhere Besteuerung von Zucker, Alkohol und Tabak vorgeschlagen. Eine Zuckersteuer gibt es bereits in elf EU-Mitgliedstaaten. Dies brächte – nebst Steuereinnahmen – auch einen „gesundheitlichen Lenkungseffekt“, so die Wirtschaftsforscher.
Gegen eine höhere Besteuerung von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln hat sich indes der Fachverband der Lebensmittelindustrie ausgesprochen. Die Vorschläge seien „kontraproduktiv“ und würden die Teuerung bei Lebensmitteln wieder anheizen, teilt man mit. Dass damit ein „Drei-Milliarden-Euro- Budgetdefizit“ zu sanieren sei, hält der Branchenverband schlicht für unrealistisch. Außerdem sei in anderen Ländern nur eine geringe Lenkungswirkung auf den Konsum und damit die Gesundheit zu beobachten. In Dänemark etwa habe die Einführung einer Fettsteuer zu Ausweichkäufen im benachbarten Deutschland geführt. Letztlich sei die Steuer wieder abgeschafft worden.
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