Immer mehr Kühe im “100.000 Kilo-Club”

Die Anzahl der Kühe mit einer Lebensleistung von mehr als 100.000 kg Milch hat im vergangenen Kontrolljahr 2022 um 809 Tiere zugenommen. Damit gehören dem „Club der hohen Lebensleistung“ nun 1.731 Kühe an. Österreichs Rinderzucht ist betreffend Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg.

18 Jahre alt und topfit: die 100.000 Kilo-Kuh SPETZ von Gerda Huber aus Steinberg am Rofan in Tirol.

Im Kontrolljahr 2022 gab es 809 neue Kühe, welche die Marke von 100.000 kg Milch erreicht haben. Die Anzahl der Tiere, die diese Lebensleistungsgrenze erreicht oder schon überschritten haben, stieg damit auf insgesamt 1.731 Kühe oder 0,4 Prozent aller Kontrollkühe an.
Nach Rassen ausgewertet gliedert sich die höchste Lebensleistungklasse nun in 1.153 (67 %) Kühe der Rasse Fleckvieh, 352 Holstein-Kühe (20 %) und 211 Kühe (12 %) der Rasse Brown Swiss. Weiters haben es 13 Pinzgauer Kühe sowie je eine Montbéliarde- und eine Jersey-Kuh in diesen exklusiven Club geschafft.

Drei Kühe mit mehr als 200.000 kg Milch

Dass die 100.000 Kilo-Marke auch noch weitaus übertroffen werden kann, das zeigen 182 Kühe, die bereits die 125.000 kg-Grenze überschritten haben. Weitere 18 Kühe haben die Marke von 150.000 kg erreicht und drei Tiere sogar die Marke von 200.000 kg Milch.
Alle Kontrollkühe in Österreich produzierten im Kontrolljahr 2022 im Schnitt 7.867 kg Milch (305 Tage, Standardlaktation).
Die Lebensleistung aller Kontrollkühe bis zu deren Abgang aus den Betrieben betrug in diesem Kontrollzeitraum 32.000 kg Milch je Kuh und Jahr, was den Vorjahresdurchschnitt um 100 kg übertrifft. Im Zehn-Jahres-Vergleich werden heute mit einer Kuh in Österreich jährlich über alle Rassen hinweg je „Kuhleben“ sogar um 4.400 kg Milch mehr ermolken.
Ein weiterer Maßstab, der die Nachhaltigkeit einer Milchkuh anzeigt, ist die Lebenstagsleistung. Diese errechnet sich aus Lebensleistung in kg Milch durch das Alter in Tagen. Diese Zahl ist bei den Rassen Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein, Pinzgauer und Grauvieh in den vergangenen Jahren leicht gestiegen und liegt derzeit über alle Rassen hinweg bei 13,8 kg je Kuh und Lebenstag. Diese Entwicklung zeigt, dass die heimische Rinderzucht auf dem richtigen Weg ist und vor allem auf eine nachhaltige Zucht ausgelegt ist.

Genetik und Haltung müssen passen

Um die Arbeit der Züchter in puncto Lebensleistung zu honorieren, haben die Besitzer der frischgebackenen 100.000-er Kühe eine Stalltafel der Rinderzucht Aus-tria erhalten. Um derart hohe Lebensleistungen zu erreichen, bedarf es neben der passenden Genetik auch Geschick und Können bei Fütterung, Haltung, Tierbeobachtung und Stierauswahl. Welche Rolle das Züchter-Know-how spielt, das belegen die in Summe 79 Betriebe, die schon mehr als zehn 100.000-Kilo-Kühe hervorgebracht haben. Sechs dieser Betriebe erhielten den Lebensleistungs­award in Silber für mehr als 20 Lebensleistungskühe.
Die Steinlechner Milch OG in Gilgenberg am Weilhart erhielt die Auszeichnung in Gold für bereits 32 gezüchtete 100.000-Kilo-Kühe und ist damit der erste heimische Zuchtbetrieb, der diese Marke erreicht hat.

- Bildquellen -

  • 2316 W Spetz: Rinderzucht Tirol / Moser
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AUTORLukas Kalcher, Rinderzucht Austria
QuelleH.M.
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