Großer Andrang zum ersten Bauernbund-Sommergespräch

Über 200 Interessierte aus dem ganzen Oberland und Außerfern folgten der Einladung von Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler zum Sommergespräch nach Oetz (Bezirk Imst).

Familie Handle öffnete Tür und Tor ihres Hofes für das erste Sommergespräch 2023 und waren somit Gastgeber für das beliebte Informations- und Diskussionsformat des Tiroler Bauernbundes. „Der direkte Austausch mit unseren Bäuerinnen und Bauern ist der Grundstein unserer Arbeit als politische Interessensvertretung. Nur wenn wir wissen, wo die Probleme und Herausforderungen liegen, können wir auch entsprechend gute Arbeit auf allen politischen Ebenen leisten und zukunftsfähige Rahmenbedingungen für unsere Bauernfamilien schaffen“, so Josef Geisler zum Stellenwert der Veranstaltung.

Unterstützung bei Naturgefahrenmanagement

Bereits im Vorfeld luden Ortsbauernobmann Andreas Sonnweber und Bürgermeister Hansjörg Falkner zur Begehung vor Ort. „Die Gemeinde Oetz war von den enormen Sturmschäden dieses Sommers betroffen. Wir gehen davon aus, dass allein in der Gemeinde Oetz 45.000 Festmeter Schadholz liegen, die schnellstmöglich entfernt werden müssen. Hier gibt es sehr viele Flächen, in der eine klassische Holzbringung faktisch unmöglich ist“, schildern die beiden die dramatische Situation.

„In den vergangenen Jahren haben uns Stürme, Hochwasserereignisse, Murgänge, Lawinen oder Felsstürze die zerstörerische Kraft der Natur wiederholt vor Augen geführt. Die Sturm-ereignisse Mitte Juli in Tirol und Kärnten sowie die Hochwasserereignisse im Süden Österreichs haben gezeigt, mit welcher Intensität uns Extremwetterereignisse immer häufiger treffen. Dennoch zeigt eine erste Bilanz, dass die vielen Schutz- und Präventionsmaßnahmen greifen und weitere größere Katastrophen verhindert werden konnten. Der Schutz vor Naturgefahren ist eine Investition in die Zukunft Österreichs, um einen starken Wirtschaftsstandort, sichere Verkehrsverbindungen, eine hohe Lebensqualität sowie eine nachhaltige Entwicklung in den Regionen zu unterstützen. Jährlich investiert der Bund daher rund 200 Mio. Euro in wichtige Schutzinfrastrukturprojekte in allen Regionen“, so Totschnig. 

Auch Josef Geisler sicherte die volle Unterstützung des Landes Tirol bei den Aufarbeitungsarbeiten zu. „Es geht hier nicht nur um einen enormen wirtschaftlichen Schaden und Belastung für unsere Forstwirte, sondern auch um den Schutz unserer Bevölkerung. Man darf nicht vergessen, dass all das Schutzwälder waren, die möglichst rasch mit klimafitten Baumsorten wieder aufgeforstet werden müssen“, so Geisler.

Quelle: TBB
Bedankten sich herzlich bei der Gastgeberfamilie Anneliese, Roland, Johannes und Alexander Handle für ihre Mühe: Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Bauernbunddirektor Peter Raggl.

Diskussion rund um Boden, Wolf und Regionalität

 Am Abend nutzen die anwesenden Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern die Möglichkeit, um bis spät in die Nacht mit den Referenten zu diskutieren. Selbstverständlich standen neben Themen wie der Bodenversiegelung, Grundverkehr und Raumordnung auch die großen Beutegreifer auf der Tagesordnung. „Auch wenn wir jetzt mit dem raschen Verordnungsweg einen ersten wichtigen Schritt gegangen sind und Wölfe entnehmen können, so brauchen wir auch eine Handhabe gegen Bären. Es braucht ein Umdenken auf EU-Ebene. Die FFH-Richtlinie muss schnellstmöglich geändert werden. Das wünschen sich mittlerweile schon mehrere EU-Staaten,“ so Geisler und Totschnig.

Der Minister gab Einblicke in Bundes- und EU-Politik: „Auf EU-Ebene versuchen wir, Abhängigkeiten zu reduzieren und Allianzen zu bilden, um in unseren Anliegen voranzukommen.“ Totschnig sprach sich entschieden gegen Handelsabkommen wie Mercosur aus. „Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, die Selbstversorgung mit Lebensmitteln zu sichern. Das bedeutet auch, Regionalität und den Absatz heimischer Produkte zu stärken.“

Weitere Termine: https://bauernzeitung.at/sommergespraeche-am-bauernhof/

- Bildquellen -

  • IMG 2736: TBB
  • IMG 2730: TBB
- Werbung -
AUTORRed. HP
Vorheriger ArtikelPrivatbrauerei platziert Bio-Milchalternative österreichweit im Regal
Nächster ArtikelWeiterer Wolf in Osttirol nach Verordnung erlegt