Reichlich versorgte globale Märkte und zügige Erntefortschritte in den USA mit Ergebnissen, besser als erwartet, setzen die Getreidemärkte weltweit unter Druck. Der September-Weizenkontrakt an der Euronext in Paris fiel zu Wochenbeginn unter 180 Euro/t, der Dezember-Future war am Montagnachmittag bei noch gut 181 Euro/t.
Die Französische Analyse Strategie Grains weist demgegenüber aber für das kommende Wirtschaftsjahr auf eine enge Versorgung der EU mit Weizen hin und sieht ab Herbst Potenzial für steigende Weizenpreise. Die Gersten- und Maismärkte in der Union gelten aber – wie auch weltweit – als reichlich versorgt.
Der August-Rapsfuture an der Euronext hingegen konnte am Montag die Hürde von 380 Euro/t überwinden. Jüngst zeigten sich auch die US-Notierungen von Sojabohnen stärker, weil China trotz aller politischen Querelen mit Präsident Donald Trump fleißig Bohnen in den USA einkauft.
Italien nimmt Weizen etwas zügiger ab
Der heimische Kassamarkt zeigt sich unverändert ruhig, die Beteiligten warten ab, was die neue Ernte 2020 bringen wird. Die Abnahme von Ware seitens italienischer Käufer habe sich zwar etwas gebessert, im heimischen Großhandel geht man aber davon aus, dass beim Aufmischweizen nicht alle Mengen, die kontrahiert sind, auch abgerufen werden.
Aus den Notierungen von Brotweizen an der Wiener Produktenbörse lassen sich derzeit keine bestimmten Trends ableiten. Mit dem Premiumweizen ging es in der Vorwoche einen Tick hinauf, Qualitätsweizen gab etwas deutlicher nach. Auch von der Euronext kämen derzeit keine Impulse, beklagen Händler.
Unverändert blieben die Futtergetreidenotierungen, während Futtermais ein weiteres Mal zulegte. Die notierten Maispreise hätten Marktbeteiligten zufolge aber eher nur theoretischen Charakter. Bei den Eiweißfuttermitteln gewann vorige Woche die Notierung inländischen Sojaschrots etwas, währenddessen Einfuhren von GVO-Schroten billiger wurden. Man führt dies auf Wechselkursschwankungen zurück.
Christian Posekany, AIZ