An den internationalen Weizenmärkten setzt sich das Auf und Ab mit dem Wetter fort. Die Ungewissheit, in welche Richtung es letztlich mit Erntemengen, Nachfrage und Preisen gehen wird, hemmt das Geschäft mit der neuen Ernte 2020. Keine Seite will sich aus der Deckung wagen. Mahlweizen neuer Ernte zur Lieferung im Dezember hielt am Montagmittag an der Euronext in Paris mit einem leichten Minus bei 188,25 Euro/t. Trotz der politischen Verwerfungen gab es an der Börse von Chicago jüngst Kursgewinne bei Mais und Sojabohnen. Auslöser dafür waren die starke Nachfrage Chinas nach Sojabohnen aus den USA und ein langsam wieder anspringender Ethanolverbrauch.
Wenig Geschäft am heimischen Kassamarkt
Nur geringe Umsätze mit Ware aus der alten Ernte 2019 und Abwartehaltung bei Abgebern und Abnehmern von Getreide aus der neuen Ernte 2020 – so charakterisieren Marktteilnehmer das ruhige Geschehen im heimischen Getreidehandel. Zurzeit sei man mit der Auslagerung und Logistik von Weizen beschäftigt. Die Wiener Produktenbörse notierte vorigen Mittwoch (3. Juni) Premium- und Qualitätsweizen eine Spur höher. Dies liege aber innerhalb einer Schwankungsbreite, die keine Schlüsse auf neue Trends zulasse, hieß es. Zudem dürften den Notierungen nur wenige Abschlüsse zugrunde liegen. Obwohl Durumweizen nicht notiert wurde, hörte man, dass die Preise unverändert sehr fest sein sollen.
Mahlroggen, Futterhafer und Futtermais befestigten sich etwas gegenüber ihren Letztnotierungen, Futtergerste gab etwas nach – auch hier allerdings in einer nicht aussagekräftigen Schwankungsbreite. Vor allem Mais fehle das Potenzial für Luft nach oben, hieß es aus Handelskreisen. Inländischer, GVO-freier Sojaschrot legte etwas zu, während, bedingt durch die Wechselkursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar, Sojaschroteinfuhren billiger wurden.
Christian Posekany, AIZ