Obwohl für 2016 vieles auf eine kleinere weltweite Weizenernte hindeutet, dürften die Lagerbestände hoch bleiben. Damit kommen die Weizennotierungen nicht vom Fleck, nur Mais und Soja zogen zuletzt an.
Zarter Preisanstieg bei Weizen
Die Weizenpreise in Österreich sind in der abgelaufenen Geschäftswoche zart angestiegen. Laut Marktteilnehmern habe sich die leichte Befestigung auf den internationalen Märkten mit etwas Verzögerung auch am heimischen Kassamarkt durchgesetzt. Der Geschäftsfluss bleibt zwar weiterhin zäh, er versiegt aber auch nicht. Im Wissen darum, dass ein Groöteil des Bedarfs schon gedeckt ist, sowie um Gerüchte, dass da und dort doch noch unverkaufte Ware auf Lager liegt und wahrscheinlich als Überhang in die kommende Saison mitgenommen wird, haben es die Verarbeiter nicht eilig, ihren Anschlussbedarf bis zur Ernte 2016 einzukaufen. Für das Saisonfinale rechnet man generell mit einer Seitwärtsbewegung der Preise.
Am Mittwoch der Vorwoche zogen an der Wiener Produktenbörse sowohl die Premium- als auch die Mahlweizennotierungen leicht an – ebenso jene von Futterhafer und von Futterweizeneinfuhrenaus dem EU-Raum nach Oberösterreich und in die Steiermark.
Nach dem jüngsten Frosteinbruch im Süden und Südosten Österreichs halten Maisanbieter inne und verkaufen nicht mehr um jeden Preis. Es wird nämlich befürchtet, dass der Frost neben Obstanlagen und Kürbis auch frühe Maissaaten erwischt haben könnte. Ebensolches wird auch in den Nachbarländern Slowenien, Kroatien und Ungarn vermutet. In Verbindung mit der jüngsten Sojarallye, die sich in steigenden Preisen von Sojaschroteinfuhren niederschlägt, nimmt damit der wirtschaftliche Druck auf den unter starkem Preisverfall leidenden Veredelungssektor weiter zu.
Christian Posekany, AIZ