Getreidemarkt KW 17/2017
Widersprüchliche Signale für Ernte 2017

 

In der Karwoche und der Woche nach Ostern lief am österreichischen Kassamarkt kaum ein Geschäft mit Getreide. Die Restdeckung der Mühlen mit Brotweizen sei zwar noch nicht abgeschlossen, heißt es aus Händlerkreisen, doch hätten sich die Käufer angesichts der internationalen Kursabschwächungen an den Terminmärkten vorerst einmal “ins Schneckenhaus zurückgezogen”. Dabei kämen von den Märkten beziehungsweise von der Entwicklung der Bestände für die neue Ernte 2017 widersprüchliche Signale, die noch nicht sicher sagen ließen, wohin das Preisbarometer in den kommenden Wochen ausschlagen werde.

So sorgt in West- und Osteuropa der Witterungsverlauf zunehmend für Ertragssorgen zur kommenden Ernte 2017. An den Märkten in der EU wurde aber dieser preisstabilisierende Faktor jüngst von einer günstigen Bestandsentwicklung in Nordamerika und einem Erstarken des Euro gegenüber dem US-Dollar aufgewogen. Durch die Euro-Stärke verlieren Getreideexporte aus der EU an Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt.

Heimische Preise relativ stabil

Am vorigen Mittwoch schwächten sich die Kassamarktnotierungen an der Wiener Produktenbörse durch die Bank ab. Während sich die Bewegung beim Mahlweizen in der üblichen Bandbreite hielt, gab Qualitätsweizen doch spürbar nach. Dies schon als Schlag für den Preis dieses Weizens zu bezeichnen, sei angesichts des dünnen Geschäftsflusses und der offenbleibenden weiteren Markttrends aber noch zu früh. Und über die vergangenen Wochen betrachtet, seien die Kassamarktpreise in Österreich im Vergleich zu den internationalen Terminmärkten immer noch relativ stabil geblieben.

Mit Spannung beobachtet man jedoch den ungewöhnlich späten sowie heftigen Wintereinbruch in Österreich und auch in den Ländern weiter im Osten. Pflanzenbauer meinen, der Frost und die Schneedecke hätten den Getreidebeständen zwar vorerst nichts angehabt, sondern hätten eher nur für dringend benötigte Feuchtigkeit gesorgt. Dagegen fürchtet man um das Aufkommen von Rapsbeständen, die unter schwerer Schneelast begraben wurden. Insbesondere auch in den Ländern östlich von Österreich hegt man derartige Befürchtungen.

Christian Posekany, AIZ

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