Nach oben revidierte Endbestandsprognosen sowohl des US-Landwirtschaftsministeriums USDA als auch des Internationalen Getreiderates IGC für die weltweiten Weizen- und Maislager und trotz der Euro-Schwäche schleppende Weizenexporte der EU, Insbesondere aus dem größten Produzentenland Frankreich, drückten im Laufe des Augusts die Kurse an den internationalen Getreidebörsen immer weiter nach unten. Frankreich hat 2019 720 große Mengen Weizen am Weltmarkt abzusetzen. Dazu kamen die Verunsicherung durch die Handelskonflikte der USA wie allen voran mit China sowie sich zunehmend bessere Aussichten für die bevorstehenden Maisernten. An der Euronext in Paris erreichten die Mahlweizennotierungen Kontrakttiefs und starteten in die laufende Woche für den bald auslaufenden September-Liefertermin bei 163,75 Euro pro t und für den im Dezember bei 167 Euro pro t.
Die Abschwächung der Preise hemmt auch die Kassamärkte. Lagerhalter sind kaum bereit, zu den aktuellen geboten Ware abzugeben und auch die Nachfrage hält sich zurück.
Wiener Produktenbörse folgt den Trends
Den negativen Trends konnte sich auch die Wiener Produktenbörse nicht entziehen. Die Notierungen aller Brotweizenqualitäten gaben im Gefolge nach. Vorigen Mittwoch notierte Premiumweizen nur mehr bei 183 Euro pro t, Qualitätsweizen bei 171,50 Euro pro t und Mahlweizen bei 162 Euro pro t. Die beiden Aufmischweizen konnten damit zumindest weiterhin in Form eines positiven Preisabstandes zum Euronext-Weizen einen Qualitätsbonus verteidigen.
Trotz des drastisch zurückgehenden Anbaus und kleinerer Ernten in der EU und beim wichtigen Exporteur Kanada kommen die Rapspreise nicht vom Fleck und bleiben für das knappe Angebot recht bescheiden. Ebenso ergeht es dem Futtermais, davon kommt jede Menge aus der Ukraine und aus anderen östlichen Ländern in unsere Breiten. Allein die Ukraine soll heuer um fast 50 % mehr Mais einfahren als im Vorjahr.
Christian Posekany, AIZ