Die EU-Kommission legte vergangene Woche eine Studie vor, die über mögliche Auswirkungen künftiger Handelsabkommen informieren soll. Im Wesentlichen bestätigte die Studie wenig überraschend, dass sensible Produkte im Rahmen von Handelsabkommen geschützt werden müssen. EU-Agrarkommissar Phil Hogan betonte: “Die Nutzung begrenzter Zollkontingente für sensible Erzeugnisse, die in der Regel mit Handelsverhandlungen in Verbindung gebracht werden, ist wichtig, um für ein Gleichgewicht in der Landwirtschaft der EU sowie für Ausfuhrgewinne durch den Schutz der geografischen Angaben der EU zu sorgen.” Die Studie zeigt zudem, welches Potenzial europäische Agrarerzeugnisse auf dem Weltmarkt haben, macht gleichzeitig aber auch deutlich, wie sensibel bestimmte landwirtschaftliche Sektoren sind. Da nur in begrenztem Umfang entsprechende Methoden zur Verfügung standen, konnte laut Kommission in der Studie nicht für alle Agrarerzeugnisse eine eingehende Analyse vorgenommen werden. Mögliche Gewinne bei wichtigen Erzeugnissen mit erheblichem Ausfuhrpotenzial – wie Obst und Gemüse, Wein, Olivenöl und alle verarbeiteten Lebensmittel (die zusammengenommen 70 Prozent des Werts der EU-Ausfuhren im Agrar- und Lebensmittelbereich ausmachen) – konnten nicht präzise quantifiziert werden. Gleiches gilt für Gewinne aus einem besseren Schutz geografischer Angaben. Erhebliche Zuwächse werden im Milch- und Schweinefleischsektor der EU erwartet. Die Studie verdeutlicht aber auch, dass in den Sektoren Rindfleisch und Reis Risiken hinsichtlich der Handelsauswirkungen und eines Rückgangs der Erzeugerpreise bestehen. Im aktuellen Abkommen mit Kanada (CETA) wurde deshalb ein begrenztes Zollkontingent für Rindfleisch festgelegt.
Freihandel – sensible Produkte schützen
Eine Studie der EU-Kommission bestätigt: Sensible Sektoren und Produkte müssen bei Freihandelsabkommen geschützt werden.
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