An den internationalen Märkten fehlt die Orientierung. Niemand weiß momentan, wo es mit den Preisen hingehen kann. Begründet ist diese Unsicherheit in den widersprüchlichen und oft täglich wechselnden Signalen, ob es zu einem Handelskrieg zwischen den USA und China kommt. Auswirkungen hätte dies vor allem auf die Märkte für Mais- und Sojabohnen sowie auch für Schweinefleisch.
Diesem Szenario zum Trotz konnten sich die Maisnotierungen an den Terminmärkten in der zurückliegenden Woche zumindest halten, die Weizennotierungen konnten sogar zulegen. Dürre und Frost in den Plains der USA sowie Logistikprobleme aufgrund der Eisenbahnerstreiks in Frankreich stützten die Weizenkurse.
Mahlroggen weiterhin stark
Am österreichischen Kassamarkt wird das Geschäft mit Brotweizen zurzeit von Abschlüssen über Aufmischweizen mit Mühlen aus dem EU-Ausland getragen, weiters kamen jüngst auch Drittlandsexporte zustande. Die Lieferungen sollen bis Juni und noch vor der neuen Ernte erfolgen, heißt es. An der Wiener Produktenbörse konnte sich am Mittwoch, 4. April 2018, der Premiumweizen am unteren Rand des Preisbands spürbar befestigen, die Oberkante blieb unverändert. Qualitäts- und Mahlweizen wurden nicht notiert.
Nach einer Pause seit Mitte Februar notierten in der ersten April-Woche auch wieder Verkaufspreise inländischen Mahlroggens – und zwar mit 180 Euro/t. Dies seien zwar um fünf Euro weniger als zuvor, die Relation zu den mittlerweile gesunkenen Brotweizennotierungen sei aber plausibel, meinen Marktbeobachter.
Maisnotierung unvermittelt runtergesetzt
Einiges Erstaunen löste in der Branche aus, dass die Futtermaisnotierung um 5,50 Euro zurückgenommen wurde. Dafür spreche weder die internationale Preisentwicklung, noch, dass am inländischen Kassamarkt derartige Einbrüche zu verspüren seien. Im Gegenteil, es zeige sich, dass die Industrie noch ausgeprägten Rohstoffbedarf bis zum Anschluss an die neue Ernte decken müsse.
Auch blieb das Futtergetreide – wie allgemein in Europa – unverändert stark. Inländische Futtergerste hielt ihre knapp 150 Euro/t ab Station. Auch der diesmal notierte Futterweizen aus Importen erreichte mit 166 Euro/t (CPT Niederösterreich) fast Mahlweizenniveau und lag deutlich über seiner vorhergehenden Notierung von Ende Jänner.
Christian Posekany, AIZ